Zu Gast bei: Weber Data Service IT GmbH
Am 10. September folgten etwa 30 Personalverantwortliche aus Unternehmen und andere Interessierte der Einladung und waren „Zu Gast bei: Weber Data Service IT GmbH“.
1985 ursprünglich als Logistikunternehmen gegründet, entwickeln die heute 41 Beschäftigten Softwarelösungen für die Logistikbranche. Denn auch hier stellt die Digitalisierung immer neue Anforderungen zur Neuorganisation und Optimierung der Prozesse. Die Logistik ist heute mit voraussichtlich 279 Milliarden Euro Umsatz (2019) die drittgrößte Branche in der Wirtschaft und bildet das geheime Rückgrat der Wirtschaft. Denn ohne die Logistik würde von der Produktion bis hin zur Lieferung an geschäftliche und private Kundschaft wenig vorankommen.
Astrid Drexhage, Tochter des Unternehmensgründers, hat das Unternehmen 2006 gemeinsam mit zwei anderen ehemaligen Mitarbeitern übernommen und damit vor der Insolvenz gerettet. Obwohl sie sich bei der Unternehmensberatung in Frankfurt, wo sie zu diesem Zeitpunkt tätig war, sehr wohl fühlte, hat sie sich schnell entschlossen, diesen Schritt zu gehen, zumal ihr die elterliche Firma sehr nahe stand und das unternehmerische Denken Teil der Familie war.
Als 29jährige Geschäftsführerin wurde sie in den ersten Jahren noch in manchen Verhandlungen mit Kunden durchaus mit Vorurteilen konfrontiert, insbesondere von gestandenen älteren Geschäftsführern. Diese ließ sie jedoch an sich abperlen und überzeugte beharrlich mit Kompetenz und Verhandlungsgeschick. Die Geschäftsführung übt sie derzeit in Teilzeit aus, um noch Zeit für ihren gerade eingeschulten Sohn zu haben.
Nach wie vor sind Frauen in der Logistik ähnlich unterrepräsentiert, wie in der IT und anderen technischen Berufen. Gleichwohl vertritt Geschäftsführerin Drexhage im Gespräch mit dem Oberbürgermeister Pit Clausen die These, dass Frauen heutzutage anders ticken. Sie seien deutlich präsenter in der Arbeitswelt und forderten auch Führungspositionen stärker ein, als früher. Daher sei eine gezielte Förderung weiblicher Beschäftigter nicht mehr erforderlich, denn auch in Führungspositionen würden sie bald genauso repräsentiert sein, wie es derzeit in mittleren Leitungspositionen schon zunehmend der Fall sei. Sie wolle stattdessen Menschen fördern, z.B. mit einer familienfreundlichen Personalpolitik, die allen zugutekommt. Für diese Familienfreundlichkeit ist dem Unternehmen Weber Data Service IT GmbH dieses Jahr auch das Prädikat „ausgezeichnet familienfreundlich“ verliehen worden.
Individuelle Vereinbarungen mit zahlreichen Beschäftigten belegen diese Unternehmenspolitik: |
In Bezug auf die Notwendigkeit von gleichstellungsfördernden Maßnahmen vertrat Pit Clausen eine ganz andere Meinung. Denn nach seiner Erfahrung laufen Stellenbesetzungen in hohen Führungspositionen nur über „Klüngelei“. Nachfolger würden nach dem Ähnlichkeitsprinzip ausgesucht und nicht zuletzt daher würden oft eher jüngere Versionen der bisherigen Führungskräfte, also Männer ausgewählt, die ihre Familienverantwortung an Ehefrauen delegiert haben und daher eine hohe Präsenz gewährleisten. In den Top-Unternehmen, die durch das sog. Quotengesetz verpflichtet werden, sind sogar mehr Männer mit dem Vornamen „Thomas“ in Führungspositionen, als überhaupt Frauen in solchen Positionen sind.
Klare Zielvorgaben zur Erhöhung der Frauen in hohen Führungspositionen flankiert von gleichstellungsfördernden Maßnahmen sind nach Auffassung von Clausen unerlässlich, um solche Strukturen zu durchbrechen. Das Argument, dass Quotenfrauen nicht über die erforderlichen Kompetenzen verfügten, ließ er nicht gelten. Denn die Quotenregelung, dass also eine Führungsposition in Einzelfällen der gleich qualifizierten Frau zugesprochen werden muss, greift ja eben nur bei gleicher Qualifikation. Dieser Punkt werde in der Diskussion um die Frauenquote oft falsch repräsentiert. Und diejenigen, die sich beschwerten, seien in der Regel die, die im Bewerbungsverfahren mal einer gleich qualifizierten Bewerberin unterlegen seien.
Im letzten Programmpunkt stellte Romy Mamerow, Leiterin Marketing/PR von Weber Data Service IT GmbH, eine Kampagne vor, die von einem einmaligen Zusammenschluss zahlreicher Unternehmen hauptsächlich aus der Logistikbranche seit Juli durchgeführt wird. Diese richtet sich gezielt auch an Frauen als Fach- und Führungskräfte.
Ausgehend von der Botschaft „Hört auf zu jammern. Macht“ haben es sich „Die Wirtschaftsmacher“ zum Ziel gesetzt, die Sichtbarkeit und Wahrnehmung der Logistik in der Gesellschaft zu verbessern und junge Menschen für einen Beruf im drittgrößten deutschen Wirtschaftsbereich zu begeistern. Hinter der Initiative stehen mehr als 75 Unternehmen, logistiknahe Verbände, Vereine und Medien. Herzstück der Kampagne sind echte „Logistikheld*innen“, die als sympathische und glaubwürdige Botschafter für die Leistungsfähigkeit und Professionalität aller logistischen Handlungsfelder insgesamt stehen.
In der Veranstaltungsreihe „Zu Gast bei…“ werden Personalverantwortliche und Führungskräfte aus kleinen und mittelständischen Unternehmen eingeladen, sich über verschiedene Strategien der Personalentwicklung und die Gestaltung von fachlichen Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten von Frauen auszutauschen.
Bildrechte: Raimund Hild
v.l.n.r.: Mathias Temmeyer | Weber Data Service IT GmbH; Pit Clausen | Oberbürgermeister Stadt Bielefeld; Astrid Drexhage | Weber Data Service IT GmbH
Am Donnerstag, 11. Juli 2019, haben Landrat Dr. Ralf Niermann und Eva Leschinski, Leiterin des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL, insgesamt 33 Unternehmen aus dem Kreisgebiet die Auszeichnung „Familienfreundliches Unternehmen im Kreis Minden-Lübbecke“ verliehen.
Eine Auszeichnung mit lokalem Bezug hat für viele der 33 Unternehmen, die sich im Auszeichnungsverfahren 2019 teilweise erstmalig, teilweise zum zweiten oder gar dritten Mal beworben haben, eines der Gründe, für die Teilnahme. Alle Unternehmen halten einen bunten Mix an Angeboten vor, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familienpflichten zu vereinbaren:
Regelungen zur Flexibilisierung von Arbeitszeit und – soweit möglich – auch zum Arbeitsort gehören heutzutage in nahezu allen Branchen und Unternehmensgrößen zum Standardangebot. Darüber hinaus werden aber auch viele besondere Service- und Unterstützungsangebote für die Beschäftigten vorgehalten: von finanziellen Zuschüssen zu Kinderbetreuungskosten, Belegplätzen für Beschäftigtenkinder in Kitas, Ferienspiele in den Sommerferien, Willkommenspäckchen für Neugeborene, ein Weihnachtsbaum für jede Familie, besonders geschulte Ansprechpartnerinnen und –partner zum Thema Pflege von Angehörigen, aber auch Unterstützung bei haushaltsnahen Dienstleistungen wie die Kooperation mit einem Reinigungsservice, Mitnahme von Essen aus der Betriebskantine, einem „Packadoo-Point“ zur Annahme von Paketen. Auch einige der Angebote aus dem Gesundheitsmanagement können der Familie zugutekommen, wenn Partnerinnen und Partner beispielsweise die Beratungshotlines nutzen können, beim E-Bike-Leasing auch ein zweites Fahrrad bezuschusst wird oder Physiotherapie-/ Masseangebote finanziell unterstützt werden.
Darüber hinaus trägt auch ein öffentliches Bekenntnis zur Familienfreundlichkeit und eine ausdrückliche Verankerung des Ziels Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf im Leitbild sowie in Führungsleitlinien zur Etablierung in der Unternehmenskultur bei.
Durch die Auszeichnung wird den Unternehmen eine familienfreundliche Unternehmenspolitik attestiert – Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege motivieren Beschäftigte und helfen auch, neue Fachkräfte für das Unternehmen zu gewinnen. Und das hat auch einen Vorteil für das gesamte Kreisgebiet: Der Wirtschaftsstandort Kreis Minden-Lübbecke wird gestärkt und die Zukunft des Kreises gesichert.
Seit Sommer 2015 wird im Kreis Minden-Lübbecke ausgezeichnet. Im Rhythmus von zwei Jahren haben Unternehmen die Chance, ihre Familienfreundlichkeit erneut unter Beweis zu stellen.
Kooperationspartnerinnen und –partner des Auszeichnungsverfahrens sind:
Eine fachkundige Jury bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Institutionen hat darüber entschieden, 33 Unternehmen und Institutionen aus dem gesamten Kreisgebiet auszuzeichnen. Wichtig für die Auszeichnung sind vor allem die Rahmenbedingungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu gewährleisten.
Zur Jury gehörten Vertreterinnen und Vertreter folgender Institutionen: Handwerkskammer OWL zu Bielefeld, IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, Kreis Minden-Lübbecke, Arbeitgeberverband Minden-Lübbecke e.V., Agentur für Arbeit, DGB OWL, Jugendamtselternbeirat, Regionalagentur der OstWestfalenLippe GmbH, Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL.
Folgende Unternehmen im Kreisgebiet wurden in diesem Jahr ausgezeichnet:
Bildrechte: Timo Gliem
Es sind die klein- und mittelständischen Unternehmen, welche nicht nur die regionale Entwicklung durch ihre wirtschaftliche Leistung und Innovationskraft stützen. Um Fachkräfte zu gewinnen und langfristig zu binden, stellen KMUs den Menschen in den Mittelpunkt. Die Vereinbarkeit von Familien- und beruflicher Arbeit wird zum entscheidenden Faktor in ihrer Personalpolitik – unabhängig von Größe und Branche des Unternehmens.
Im Kreis Paderborn zeichneten Landrat Manfred Müller und Eva Leschinski, Leiterin Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL, am 9. Juli 2019 insgesamt 47 Unternehmen für ihr Engagement als „Familienfreundliches Unternehmen Kreis Paderborn 2019“ aus:
Vom Handwerk über Dienstleistungsunternehmen und Produktionsbetriebe sind es 13 - 2.300 Mitarbeitenden, die von der Auszeichnung ihres Arbeitgebers profitieren können.
Die Auszeichnung wird vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL, der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld und dem Kreis Paderborn verliehen.
Seit 2017 werden im Kreis Paderborn Unternehmen mit dem Siegel „Familienfreundliches Unternehmen Kreis im Paderborn“ ausgezeichnet. Ergänzend finden zweimal im Jahr Netzwerktreffen statt. Neben Praxisbeispielen zur Familienfreundlichkeit und Vorträgen zu Aspekten der lebensphasenorientierten Personalpolitik wird die Diskussion und der Austausch rund um Vereinbarkeitsfragen gepflegt. Die Netzwerktreffen sind offen für ausgezeichnete sowie an einer Auszeichnung interessierte Unternehmen und können zur Vorbereitung auf das nächste Auszeichnungsverfahren in 2021 dienen.
Im Rhythmus von zwei Jahren haben Unternehmen die Chance, ihre Familienfreundlichkeit erneut unter Beweis zu stellen. Mit der Auszeichnung zeigen Unternehmen ihr Engagement für die Belegschaft und steigern dadurch auch ihre Arbeitgeberattraktivität und das Unternehmensimage.
Folgende Unternehmen tragen seit dem 9. Juli das Siegel „Familienfreundliches Unternehmen Kreis im Paderborn“:
Bildrechte: Timo Gliem
Ein Unternehmen ist immer nur so gut, wie seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – deshalb reichen in Firmen und Institutionen nicht mehr nur gute Bezahlung oder Karrierechancen aus, um gute Fach- und Führungskräfte zu gewinnen. Punkten können Unternehmen vor allem durch ihre Familienfreundlichkeit. Landrat Jürgen Müller und Eva Leschinski, Leiterin Kompetenzzentrum Frau und Beruf haben am 4. Juli 2019 insgesamt 22 Unternehmen aus dem Kreisgebiet als „Familienfreundliches Unternehmen im Kreis Herford 2019“ ausgezeichnet.
22 Urkundenempfängerinnen und -empfänger, das sind:
• 17 Unternehmen, 3 Institutionen und 1 Berufskolleg
• 9 zum ersten Mal ausgezeichnete Arbeitgeber
• 13 erneut zertifizierte Arbeitgeber, davon 4 bereits zum dritten Mal
und etwa 7.650 Beschäftigte und die von dem Engagement der diesjährigen Auszeichnung profitieren können.
Die Auszeichnung wird vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL, der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld, dem Kreis Herford und der Interkommunalen Wirtschaftsförderungesellschaft verliehen.
Auch nach der Auszeichnung können familienbewusste Unternehmen weiter profitieren: Die ausgezeichneten und interessierten Unternehmen haben die Möglichkeit, an themenspezifischen Informationsnachmittagen oder Workshops teilzunehmen. Dadurch können sie ihr Wissen erweitern, gehen in den Kontakt mit anderen Unternehmen und bereiten sich dadurch auf eine erneute Auszeichnung in 2021 vor.
Seit Sommer 2015 wird im Kreis Herford ausgezeichnet. Im Rhythmus von zwei Jahren haben Unternehmen die Chance, ihre Familienfreundlichkeit erneut unter Beweis zu stellen. Mit der Auszeichnung zeigen Unternehmen ihr Engagement für die Belegschaft und steigern dadurch auch ihre Arbeitgeberattraktivität und das Unternehmensimage.
Folgende Unternehmen im Kreisgebiet wurden in diesem Jahr ausgezeichnet.
Foto: Im Kreis Herford wurden in diesem Jahr 22 Unternehmen aus der Region mit dem Gütesiegel „Familienfreundliches Unternehmen Kreis Herford“ ausgezeichnet.
Bildrechte: Kreis Herford
Am 03. Juli 2019 folgten rund 20 Teilnehmende der Einladung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL zu der Veranstaltung „Regionale Dialoge – Zukunftsfähige Methoden der Personal- und Organisationsentwicklung in der Pflege“ in das Kreishaus Lippe.
Die Veranstaltung richtete sich gezielt an Einrichtungen aus der Pflegewirtschaft. Nutzen der Veranstaltung war, dass die Einrichtungen - sowohl ambulant als auch stationär - miteinander ins Gespräch kommen. Neben einem Impulsvortrag gab es eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus der Branche. Unter der Moderation von Frau Constanze Liebe, Geschäftsführerin Ärztenetz Lippe GmbH, war das Podium durch folgende Personen besetzt: Kerstin Windmann; diakonis-Stiftung Diakonissenhaus; Thorsten Jürs, AMBULANT Pflegen & Helfen AP&H GmbH & Co. KG; Milko Kemmler, Pflege vor Ort, und Andreas Heiber, System & Praxis Bielefeld.
Den Anfang machte der Referent Andreas Heiber mit seinem Vortrag zu dem Thema Zukunftsorientierte Personalentwicklung in der Pflege. Andreas Heiber ging zunächst auf die aktuelle Lage der Pflegebranche ein. Der Fachkräftemangel ist in dieser Branche akut und aktuell. Durch den demographischen Wandel fällt nach und nach das Fachpersonal weg und es ist weiterhin schwierig qualifizierte Nachwuchskräfte zu rekrutieren und in den Einrichtungen zu halten.
In seinem Vortrag macht Andreas Heiber deutlich, dass sich gesellschaftlich noch einiges ändern muss. Die Entlohnung des Pflegepersonals ist weiterhin umstritten so auch die gesellschaftliche Anerkennung. Die Anerkennung wird nur verbal formuliert „Respekt, das könnte ich nicht“ (Zitat aus dem Vortrag von Andreas Heiber). Die oftmals schlechten Rahmenbedingungen stehen dagegen. Im Zuge dieser Diskussion wird schnell deutlich, dass es in diesem Berufsfeld nicht nur um die Zufriedenheit der Klienten gehen muss, sondern auch um die Zufriedenheit und um die guten Rahmenbedingen der Fachkräfte. Diese sollten so gestrickt sein, dass den Beschäftigten Möglichkeiten der Vereinbarkeit geboten werden. Es darf nicht vergessen werden, dass auch Pflegekräfte Familien-und Pflegeaufgaben übernehmen müssen.
Zu den zukunftsorientierten Strategien in der Personalentwicklung zählen z.B. flexible Arbeitszeitmodelle, ‚Müttertouren‘, Betreuungsangebote für die Kinder oder andere Familienmitglieder, Weiter-und Fortbildungsangebote. Einen wichtigen Teil wird nach und nach die Digitalisierung einnehmen. Smartphones und Tablets werden ein gängiges Kommunikationsinstrument. So können Patientenblätter digital ausgefüllt und gespeichert, Tourenpläne können online eingesehen werden.
Die Themen des Vortrages wurden schon währenddessen viel diskutiert. Die Podiumsdiskussion nahm die Themen nochmals auf und legte den Schwerpunkt auf die Rekrutierung von Fachkräften. Für die Einrichtungen wird es immer schwieriger ausgebildete Fachkräfte zu rekrutieren, die zu den Rahmenbedingungen arbeiten wollen. Für viele Unternehmen ist es leichter Auszubildende zu gewinnen und diese dann zu übernehmen. Einige Pflegedienste stehen allerdings vor der Problematik, dass sie nicht die Kapazitäten besitzen, um ausbilden zu können. Ein Zusammenschluss von mehreren Pflegediensten und Einrichtungen kann die Lösung sein.
Aus dem regen Austausch der Teilnehmenden ging hervor, dass der Wunsch nach Netzwerkveranstaltungen und einer Netzwerkgründung sehr groß ist. Auch der Wunsch nach einem Austausch, in dem das Thema Bewerberakquise tiefgehender besprochen werden soll, wurde geäußert. An den Kreis Lippe wurde zudem das Anliegen genannt, dass der Kreis weiterhin aktiv die Netzwerke unterstützen sollte. Im Rahmen der Berufsorientierung wünschen sich die Teilnehmenden eine engere Zusammenarbeit zwischen den Schulen und den Pflegeeinrichtungen im Kreis Lippe.
Mehr Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung und eine gesunde Work-Life-Balance wünschen sich immer mehr Arbeitnehmer. In Zeiten der Digitalisierung wird das mobile Arbeiten und somit das Arbeiten außerhalb des Unternehmens oder des privaten Büros möglich.
Am 03. Juni 2019 folgten rund 30 Teilnehmende der Einladung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL zu der Veranstaltung „Jederzeit und von überall: Die Gestaltung mobiler Arbeit“ im Kreishaus Lippe.
Die Referentin Dr. Gerlinde Vogl, Koordinatorin des Forschungsprojektes „prentimo“, berichtete über die Inhalte des Projektes und ging dabei besonders auf die Handlungsfelder des mobilen Arbeitens ein. Zu den Handlungsfeldern gehören: das Personalmanagement, die Arbeitsgestaltung, die Gesundheitsförderung und die Kompetenzentwicklung.
Dr. Gerlinde Vogl legt den Fokus während ihres Vortrags auf die Mitarbeiterführung. Die Beschäftigten erhalten konkrete Zielvorgaben, die zeitlich festgelegt werden können. Eine Führungskraft leitet das Team durch eine indirekte Steuerung. Dabei zählt nicht nur die Leistung, sondern besonders der Erfolg bzw. die Zielerreichung. Als Folge der indirekten Steuerung kann es allerdings zu einer interessierten Selbstgefährdung der Beschäftigten kommen, da z.B. Pausen und Ruhezeiten nicht eingehalten werden und dieses nicht unmittelbar durch das Unternehmen kontrolliert werden kann. Die Führungskraft sollte, trotz der indirekten Steuerung, geeignete Rahmenbedingung schaffen und auf die Einhaltung dieser achten.
Was können die Beschäftigten von dem Arbeitsmodell erwarten? Die Arbeitnehmer profitieren durch die Flexibilität in der Zeitgestaltung und von der Unabhängigkeit des Arbeitsortes. Zudem bietet die Arbeit im Homeoffice (eine Form des mobilen Arbeitens) die Möglichkeit die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu fördern. Des Weiteren lässt sich das Arbeitsmodell lebensphasenorientiert gestalten. Das heißt, dass die berufliche Tätigkeit mit der jeweiligen Lebenssituation in Einklang gebracht werden kann. Die Arbeitnehmer verfügen somit über eine Gestaltungsautonomie.
Was können nun die Unternehmen tun, damit das mobile Arbeiten für beide Parteien funktioniert? Zunächst gibt das Unternehmen oder die jeweilige Führungskraft Planungs-und Gestaltungsspielräume vor. Bei der Führungskultur bedarf es einer Sensibilisierung der Führungskräfte. Verantwortungsbereiche werden abgegeben und das Vertrauen in das Mitarbeiterteam sollte bestehen. Um der Selbstgefährdung und den gesundheitlichen Problemen der Beschäftigten vorzubeugen, kann ein betriebliches Gesundheitsmanagement eingeführt werden. Hilfreich sind außerdem Präsenszeiten wie regelmäßige Teammeetings um den Kontakt untereinander und zu dem Unternehmen nicht abbrechen zu lassen.
Im Anschluss an den Vortrag folgte eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus der Wirtschaft und der Kreisverwaltung Lippe. Beteiligt an der Diskussionsrunde waren: Uwe Gotzeina Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Lippe; Andreas Uhlitz, Leiter Personal und Grundsatzfragen bei der Firma Weidmüller Interface GmbH & Co. KG; Sandra Stövesand, Familienbetreuung (FABEL-Service) Lippe und Dr. Gerlinde Vogl. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von Silke Quentmeier, FAIR Frau und Arbeit in der Region.
Inhaltlich ging die Diskussionsrunde auf die Gestaltung des mobilen Arbeitens im Unternehmen ein und welche Erfahrungen die Teilnehmenden mit dem Arbeitsmodell gemacht haben.
Andres Uhlitz stellte im Zuge der Diskussion die Umsetzung des mobilen Arbeitens in dem Unternehmen Weidmüller vor.
Das Unternehmen setzt auf eine anlass- und möglichkeitsbezogene Gestaltung der mobilen Arbeit. Um dem Kontaktabbruch entgegenzuwirken, gibt es feste Präsenzzeiten im Unternehmen. Außerdem werden virtuelle Pausen unter den Mitarbeitenden festgelegt, damit die Pausenzeiten eingehalten werden. Die Präsenzzeiten und der Kontakt mit den Kollegen ist erforderlich, um sich mit dem Unternehmen identifizieren zu können. Die Führungskräfte in dem Unternehmen werden dahingehend geschult, dass sie den Beschäftigten Freiräume schaffen und ihren Teams Vertrauen entgegenbringen.
Sandra Stövesand merkte an, dass die Führungskräfte als Vorbilder agieren sollten. Es müssen trotz all der Vereinbarkeit auch klare Grenzen zwischen dem Beruf und der Familie gezogen werden, damit es nicht zu einer Entgrenzung der Arbeit und zu der Selbstausbeutung der Mitarbeitenden kommen kann. Aus Ihrer Arbeit mit kleinen und mittelständischen Unternehmen hat sie die Erfahrung gemacht, dass sich immer mehr männliche Fachkräfte mehr Vereinbarkeit und Mobilität in ihrer Tätigkeit wünschen.
Es kam die Frage auf, ob flexible Arbeitszeitmodelle und speziell das mobile Arbeiten, die Karrierechancen von weiblichen Fach-und Führungskräften begünstigen. Dr. Gerlinde Vogl ist der Meinung, dass sich die Karrieremöglichkeiten für weibliche Beschäftigte verbessern. Frauen führen oftmals von sich aus ergebnisorientierter. Sie merkt an, dass sich die Chancen erhöhen und die Geschlechtergerechtigkeit gesteigert werden würde, wenn es eine generelle Reduzierung der Arbeitszeiten geben würde.
Als Fazit der Podiumsdiskussion lassen sich folgende Ergebnisse festhalten: Flexible Arbeitszeitmodelle werden für die Unternehmen in Bezug auf die Fachkräftesicherung immer wichtiger. Die Unternehmen sollten die Flexibilität fördern und konkrete Modelle anbieten. Diese Offenheit sollte in der Unternehmenskultur verankert werden.
Andreas Uhlitz und Uwe Gotzeina machten deutlich, dass das mobile Arbeiten erprobt werden sollte. Nicht alle Mitarbeitenden möchten oder können mobil arbeiten. Hilfreich und essentiell sind hierbei Feedbackgespräche mit der Führungskraft und dem gesamten Team. Der Kontakt sollte durch Teammeetings und andere Veranstaltung gehalten werden. Dr. Gerlinde Vogl bringt zudem ein, dass es wichtig ist, dass klare Absprachen und Regeln für die Umsetzung gelten. Sie schlägt ebenfalls vor, dass die Führungskräfte und Beschäftigten eine Art „Führerschein“ erwerben. So kann das mobile Arbeiten erlernt werden.
Von links: Silke Quentmeier, FAIR Frau und Arbeit in der Region; Uwe Gotzeina, Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Lippe; Tabea Mälzer, Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL; Dr. Gerlinde Vogl, Koordinatorin Forschungsprojekt „prentimo“; Andreas Uhlitz, Leiter Personal und Grundsatzfragen Weidmüller Interface GmbH & Co. KG; Sandra Stövesand, Familienbetreuung (FABEL-Service) Lippe
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Die Altersgruppe der 25- bis 40-jährigen Frauen steht häufig durch Beruf und Familie, ob Familiengründung oder Pflege von Angehörigen, besonderen Herausforderungen gegenüber.
Im Rahmen der Vortragsreihe „Gesundheit im Leben von Frauen“ informiert der Fachvortrag „Frauengesundheit im Spannungsfeld zwischen Empowerment und Burnout“ am 10. Juli 2019 über Strategien für eine gesundheitsförderliche Lebensführung, um diese Herausforderungen meistern zu können. Details zur Veranstaltung finden Interessierte hier:
Die 4. Auszeichnungsrunde „Familienfreundlicher Unternehmen im Kreis Höxter“ geht erfolgreich zu Ende. Seit Februar haben acht Betriebe aus dem Kreisgebiet an drei Impulsveranstaltungen teilgenommen. In einem Unternehmensbesuch mit der externe Beraterin Alexander Wachendorfer und Projektleiterin Gerrit Fischer vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL, den ist-Zustand beleuchtet und Entwicklungspotentiale ausgelotet und dann vor einer Jury ihr Vereinbarkeitsstrategie präsentiert. Mit Erfolg, denn als krönenden Abschluss des Verfahrens wurden am 7. Juni in einer Feierstunde den acht teilnehmenden Unternehmen von Landrat Spieker die Zertifikate überreicht. Glücklich sich ab jetzt „Familienfreundliches Unternehmen im Kreis Höxter“ nennen zu können sind: die Bäckerei Engel aus Höxter, die Caspar-Heinrich-Klinik in Bad Driburg, die Gebr. Becker aus Höxter, Hobatex aus Brakel, Konrad Reitz Ventilatoren aus Höxter-Albaxen, der Senioren-Park carpe-diem aus Bad Driburg, die Stadt Marienmünster sowie die Hansestadt Warburg.
Natürlich schwingt auch bei dieser Veranstaltung das Thema Fachkräftemangel mit, doch Michael Stolte, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter, die das Projekt gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL trägt, ist zuversichtlich, dass die Unternehmen mit ihrer Entscheidung am Siegelverfahren teilzunehmen, einen entscheidenden Schritt in Richtung Arbeitgeberattraktivität und Mitarbeiterbindung gehen.
Auch Gerrit Fischer betont, bei der Zertifikatsverleihung, dass dies nicht das Ende sondern der Anfang ist, dem Thema Vereinbarkeit im eigenen Betrieb einen festen Platz einzuräumen. Außerdem möchte sie die ausgezeichneten Unternehmen einladen, das Netzwerk familienfreundlicher Unternehmen zu nutzen, in dem aktueller Input zum Thema Vereinbarkeit präsentiert wird, die Unternehmen die Möglichkeit haben untereinander ihre tollen Ideen auszutauschen und über interessante Angebote wie z.B. Ferienbetreuungsplätze informiert wird.
Abhängig von der Anzahl der Bewerbungen wird es auch in 2020 eine neue Auszeichnungsrunde geben. Interessierte können sich schon jetzt bei Gerrit Fischer unter g.fischernoSpam@ostwestfalen-lippe.de und 05271 974321 informieren.
(v.l.) Sören Spönlein, Stadt Warburg | Alexandra Wachendorfer, ar priori | Ulrike Roxlau, Senioren-Park carpe-diem | Sandra Nowak, Caspar-Heinrich-Klinik | Melanie Voß, Konrad Reitz Ventilatoren | Lukas Drüke, Bäckerei Engel | Landrat Friedhelm Spieker | Robert Klocke, Stadt Marienmünster | Alexander Tölle, Hobatex GmbH | Mark Becker, Gebr. Becker | Gerrit Fischer Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL | Michael Stolte, Gesellschaft für Wirtschaftsförderung
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Wie können Karrierewege nach dem Hochschulabschluss aussehen? Wie verlaufen besonders weibliche Berufsbiografien? In welchen spannenden Arbeitsfeldern kann ich mit meinem Hochschulabschluss in der Wirtschaft tätig sein? Und wie kann ich Netzwerke zu berufstätigen Frauen aufbauen, die schon mitten im Berufsleben stehen?
9 Unternehmen aus OWL – 3 Netzwerkrunden – ca. 60 Teilnehmerinnen und Mitwirkende. Das Potential an Möglichkeiten zum Austausch über berufliche Fragen war enorm: Studentinnen und Doktorandinnen, Gleichstellungsbeauftragte, Lehrende und Studienberaterinnen aus der Universität und Fachhochschule Bielefeld nutzten gemeinsam die Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und sich mit Frauen aus ganz unterschiedlichen Fachrichtungen über Fragen zur Karriereplanung auszutauschen.
Diskutiert wurden u.a. die Bedeutung von Praxiserfahrung, der Umgang mit „ungeraden“ Lebensläufen und das Netzwerken als Teil der strategischen Karriereplanung, auch im Hinblick auf den beruflichen Aufstieg. Die eingeladenen Praxisvertreterinnen gaben Einblicke in ihren Arbeitsalltag und zeigten anhand ihrer eigenen Biografien wie unterschiedlich und bunt die Karrierewege von Akademikerinnen verlaufen können. Betont wurde, wie wichtig neben dem Fachwissen praktische Erfahrungen waren, die bereits in Studien- oder Promotionszeit erworben wurden. Außerdem spielten persönliche Schlüsselerlebnisse, Mut, Leidenschaft für ein Thema beim Berufseinstieg eine wichtige Rolle. Deutlich wurde auch, dass sich für viele Frauen der rote Faden zwischen Studienwahl und Berufswahl nicht automatisch erschließen ließ.
Die Personalverantwortlichen bestätigten die Einschätzung, dass ein "bunter Faden" im Lebenslauf kein Ausschlusskriterium sein muss, sondern – ganz im Gegenteil – auf eine interessante Bewerberin verweist, die neben dem Fachwissen den Blick über den Tellerrand gewagt hat. Die Mitwirkenden ermutigten insbesondere ausdrücklich dazu, auch größere berufliche Herausforderungen anzunehmen, selbst wenn man spontan zunächst denkt, vielleicht noch nicht alle erforderlichen Kompetenzen unter Beweis stellen zu können.
Gerade die kleinen persönlichen Gesprächsrunden dieses Veranstaltungsformates ermöglichten das Netzwerken und den Austausch von Erfahrungen, Tipps und Ideen für die Berufswegplanung.
Darüber hinaus informierten die Mitwirkenden über Möglichkeiten für Praktika, Job-Shadowing und Berufseinstieg in ihren jeweiligen Unternehmen.
Veranstaltet wurde der Workshop von folgenden Kooperationspartnerinnen: Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL, Career Service und Gleichstellungsbüro der Universität Bielefeld, Fachhochschule Bielefeld.
Einige „O-Töne“ aus den Feedbackbögen am Ende der Veranstaltung:
„Ich bin sehr froh, dass ich gekommen bin. Die vielen Tipps werden mir helfen, offener, mutiger und Selbstbewusster an meine anstehende Berufsorientierung heran zu gehen.“
„Ich habe mir viele Ideen, Tipps und Ratschläge geholt und mir wurde viel Mut zugesprochen. Ich gehe motiviert und mit einem guten Gefühl in die Bewerbungsphase!“
„Schön, auch nicht nur den männlichen Karrieretyp, sondern viele verschiedene weibliche zu sehen.“
Die Mitwirkenden vertraten folgende Unternehmen:
Marina Borowiack | Mitarbeiterin in Forschung und Entwicklung | Bio-Circle Surface Technology GmbH
Anja Heidbreder-Diekmann | Managerin-HR | MODUS Consult AG
Eva-Maria Faltus | Senior Project Manager im Bereich Innovationsmanagement | Schüco international KG
Katharina Himmerich | Geschäftsführerin – Finanzen, HR Organisationsentwicklung, IT | Oltrogge GmbH & Co. KG
Carolin Kleffel | Leitung Marketing | Declaro Beschriftungs GmbH
Rebecca Morrissey | Project Manager | Empolis Information Management GmbH
Ines Rose | Geschäftsführerin | Objects InServ GmbH & Werkhaus GmbH
Kathrin Schmidt | Projektleitung Akademiemanagement, Beraterin, Trainerin | SynArtIQ GmbH
Mirjana Strahinovic | Gründerin und Beraterin | Innoagil
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Am 09. Mai 2019 folgten rund 12 Teilnehmende der Einladung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL zu der Veranstaltung „Den beruflichen Wiedereinstieg nach familienbedingten Ausfallzeiten gestalten: Wie können Unternehmen ihre Beschäftigten unterstützen?“ im Innovationszentrum Dörentrup.
Den Anfang machte Petra Gebracht, ISMV Dr. Hegner & Partner Institut für Sozialplanung Management und Verwaltung GmbH, mit ihrem Vortrag „Familienbedingte Ausstiege und Wiedereinstiege von Beschäftigten besser managen: Mit vorausschauender Personalarbeit wettbewerbsstarke Personalstrukturen sicherstellen“. Der Vortrag hatte den Schwerpunkt wie der berufliche Wiedereinstieg nach familienbedingten Ausfallzeiten im Unternehmen gestaltet werden kann und wie die Gestaltungsmöglichkeiten aus betrieblicher Sicht genutzt werden können.
Im Laufe der Veranstaltung entwickelte sich diese zu einem Erfahrungsaustausch. Ausgewählte Inhalte des Vortrags wurden diskutiert und die Teilnehmenden berichteten von eigenen Erfahrungen in den Unternehmen und Institutionen.
Zu den vorgestellten Strategien gehört u.a., dass der Kontakt während der Ausfallzeit zu den Beschäftigten nicht abbrechen sollte. So kann man den Mitarbeitenden anbieten, an Teammeetings oder anderen Veranstaltungen teilzunehmen. Einer Tätigkeit in Teilzeit oder im Homeoffice (während der Ausfallzeit) nachzugehen ist eine gute Möglichkeit, die Familie und den Beruf zu vereinbaren und den Anschluss an das Unternehmen nicht zu verlieren. Auch ein Eltern-Kind-Zimmer oder weitere betriebsnahe Betreuungsmöglichkeiten können einen Wiedereinstieg in den Beruf begünstigen.
Auf die unterschiedlichen Betreuungsmöglichkeiten ging Regina Stipp vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) ein. Sie stellte die Konzepte und die Finanzierungsmöglichkeiten der Großtagespflege und der Betriebs-Kita an Beispielen aus der Region vor.
Als Quintessenz lässt sich aus der Veranstaltung ziehen, dass die Arbeitgeber auf viele Handlungsmöglichkeiten zurückgreifen können, um den Wiedereinstieg ihrer Mitarbeitenden im Unternehmen zu gestalten. Petra Gerbracht appellierte an die Teilnehmenden, dass sich ein Betrieb vorrausschauend auf diese Situation einstellen sollte. Ein lösungsorientierter Dialog zu den Themen rund um Vereinbarkeit sollte im Unternehmen stattfinden. Ebenfalls ist es zielführend ein Reservoir an Strategien für die Gestaltung des Wiedereinstiegs und für die Ausfallzeiten zu besitzen. Zudem ist den Unternehmen geraten, Engpassaufgaben zu reduzieren. Eine familienfreundliche Unternehmenskultur bildet eine gute Basis und große Handlungsspielräume.
v.l.: Petra Gerbracht, ISMV Dr. Hegner & Partner GmbH | Regina Stipp, Geschäftsführung DRK-Jugendhilfe und Familienförderung in Lippe gGmbH | Tabea Mälzer, Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
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