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Warum ein Gründungsprojekt für Frauen?

Existenzgründungen sind Grundlage für die Aufrechterhaltung der Vitalität und Stabilität der deutschen Wirtschaftskraft. Sie sind notwendig, um den Wettbewerb zu erhalten, Effiziensdruck auf etablierte Unternehmen auszuüben, Innovationen zu fördern und Arbeitsplätze zu schaffen. Deutschland braucht also dringend Gründerinnen und Gründer.

Die Anzahl an Neugründungen ist in den letzten Jahren, zum Teil abhängig von der sehr guten Arbeitsmarktlage, stark zurückgegangen. Unabhängig davon ist der Anteil von Existenzgründerinnen jedoch regelmäßig niedriger als der von Existenzgründern. Im Jahr 2018 machten Existenzgründungen von Frauen deutschlandweit einen Anteil von 40 % aus. Im Jahr zuvor lag er sogar lediglich bei 37 %. (Vgl.: https://www.kfw.de/KfW-Konzern/KfW-Research/Existenzgründernder.html) In Ostwestfalen Lippe liegt der Anteil von Gründerinnen laut KfW Gründungsmonitor 2019 sogar lediglich bei 35, 1 %.

Dabei ist festzustellen, dass eine Vielzahl der Frauen im Nebenerwerb gründet. Dies liegt daran, dass viele Gründerinnen davon ausgehen, dass ihr Einkommen aus der Unternehmertätigkeit zu gering sein wird, um den eigenen Lebensunterhalt (und den der Familie) allein zu sichern. (Vgl.: https://www.existenzgruender.de/SharedDocs/Downloads/DE/GruenderZeiten/GruenderZeiten-03.pdf?__blob=publicationFile) Das Gründungsverhalten von Frauen unterscheidet sich in einigen Punkten von dem der Männer, was als Indikator für geschlechtsspezifische Hemmnisse und als Grund für die regelmäßig geringere Gründungsaktivität von Frauen verstanden werden kann. Diese Gründungshemmnisse drücken sich z.B. in einer geringeren Risikobereitschaft, weniger Optimismus bzgl. der eigenen künftigen ökonomischen Situation und in Skepsis in Bezug auf die eigene Befähigung zum unternehmerischen Handeln aus. (vgl.: GründerZeiten 03 – Existenzgründungen durch Frauen, BMWi, Aktualisierung1/2013, S.1)

Die Angebote im Rahmen des Gründungsprojekts des Kompetenzzentrums Frau und Beruf haben daher zum Ziel aufbauend auf bereits vorhandenen Strukturen in OWL Gründungsvorhaben durch Frauen auf eine wachstumsorientierte Gründung auszurichten und damit auskömmliche Gründungen zu unterstützen. Dabei werden Angebote etabliert, die zur Beseitigung der geschlechtsspezifischen Gründungshemmnisse führen sollen. In der Gründerinnenakademie werden z.B. durch Seminare und Vorträge unternehmerisches Know How oder die selbstbewusste Präsentation des eigenen Unternehmens geschult.  Auch das Mentoring-Programm „Big Sister“ soll interessierten Gründerinnen eine Möglichkeit bieten sich mit etablierten Unternehmerinnen auszutauschen und so mögliche Hindernisse auf dem Weg in die auskömmliche Existenzgründung zu beseitigen.