Corona Ausfälle im Jahr 2020 im Reisegebiet Teutoburger Wald / OWL bei mehr als 1 Milliarde Euro / 53.000 Arbeitsplätze durch Tourismus und Freizeit / 2019 wurden 3,08 Mrd. Euro Umsatz erzielt
(Bielefeld, 19.02.2021) Der Tourismus in OstWestfalenLippe ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. 2010 lag der Gesamtumsatz im Reisegebiet Teutoburger Wald noch bei 2,6 Mrd. Euro. Bis zum Jahr 2019 war der Gesamtumsatz auf 3,08 Mrd. Euro gestiegen. Der Bereich der Tagesgäste hatte mit 2,03 Mrd. Euro (66 Prozent) den größten Anteil. Der Umsatz bei Übernachtungsgästen lag bei 1,05 Mrd. Euro (34 Prozent).
„Tourismus ist in OWL nicht nur ein starker Wirtschaftsfaktor und sichert mehr als 53.000 Arbeitsplätze, sondern auch ein wesentlicher Standortfaktor für die Unternehmen der Region. Bei der Gewinnung von Fachkräften ist die Freizeitinfrastruktur mit ihrem Erlebniswert und mit Angeboten für die gesamte Familie ein wichtiges Plus. Was für Touristen attraktiv ist, trägt auch für die Einwohnerinnen und Einwohner in OWL zur Lebensqualität bei“, hebt Landrat Dr. Axel Lehmann, Vorsitzender des Fachbeirats Tourismus der OWL GmbH, hervor. Das unterstreicht auch das aus den Umsätzen resultierende Steueraufkommen, das sich im Jahr 2019 allein für Mehrwertsteuer und Einkommenssteuer auf ca. 285,1 Mio. Euro belief. Dazu kommen noch durch den Tourismus hervorgerufene Gewerbesteuern, Grundsteuern, Zweitwohnungssteuern und Kurtaxen.
Die aktuellen Zahlen wurden im Rahmen des Projekts „Zukunftsfit Digitalisierung“ vom Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr (dwif) mit Sitz in Berlin und München im Auftrag der OWL GmbH ermittelt.
Investitionen in Tourismus-bezogene Infrastruktur lohnen sich
Der Tourismus ist eine klassische Querschnittsbranche. Egal ob Gastgewerbe, Einzelhandel, Dienstleistende oder Zuliefernde, wie regional Produzierende und Handwerksbetriebe: Es gibt kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht vom Tourismus profitiert. Deshalb lohnen sich Investitionen von Kommunen und Unternehmen in die Tourismus-bezogene Infrastruktur, in konkrete Produkte und in die touristische Vermarktung.
Der Tourismus ist Umsatzbringer und leistet über Steuereinnahmen einen Beitrag zur Finanzierung der öffentlichen Haushalte. Als Jobmotor bietet der Tourismus Menschen vieler unterschiedlicher Berufsqualifikationen und Beschäftigungsverhältnisse (von der Saisonkraft bis zur Vollzeitstelle) Einkommensmöglichkeiten. Er schafft und sichert ortsgebundene Arbeitsplätze. Er trägt zudem direkt zur Verbesserung der lokalen Infrastruktur bei, steigert die Attraktivität des Standortes OWL und die Lebensqualität in der Region.
„Die Tourismusbranche unserer Region wird gern mal unterschätzt. Dabei gibt es kaum einen Wirtschaftsbereich, der von der Querschnittsbranche Tourismus nicht profitiert. Steuereinnahmen in beträchtlicher Höhe auch für unsere Kommunen sowie Arbeitsplätze, die nicht woandershin zu verlagern sind, gehen damit einher“, so Lehmann weiter.
Auch vor diesem Hintergrund sind die Corona-bedingten Einbrüche in der Tourismusbranche schmerzlich. Die ebenfalls vom dwif ermittelten Zahlen für das Jahr 2020 zeigen die Dramatik: allein für die Monate März und April 2020 lag der Umsatzausfall bei 384,3 Mio. Euro. Für die Monate März bis Dezember 2020 lag der Umsatzausfall sogar bei 1,086 Mrd. Euro. Das ist ein Minus von mehr als 35 Prozent im Vergleich zu 2019. Der Übernachtungsbereich hatte mit 48 Prozent das größte Umsatz-Minus, der Tagestourismus büßte rund 29 Prozent ein. „Gerade in dieser Situation ist es wichtig, dass die Tourismus-Organisationen der Region die Unternehmen beim Neustart und in den kommenden Jahren optimal unterstützen können“, betont Herbert Weber, Geschäftsführer der OWL GmbH.
Weitere Informationen:
www.teutoburgerwald.de/zukunftsfit-digitalisierung
Kontakt:
Teutoburger Wald Tourismus
Fachbereich der OstWestfalenLippe GmbH
Tobias Valentien
Tel. 0521 9673315
t.valentiennoSpam@teutoburgerwald.de
Am Montag, den 15.02.2021 nahmen 31 Gründerinnen und Jungunternehmerinnen an unserem GründerinnenSeminar OWL zum Thema „Social Media Marketing-Strategie“ teil. Die Veranstaltung wurde moderiert von Anna-Lena Lütke-Börding vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL. Edith Rehmann-Decker, Amtsleiterin der Servicestelle Wirtschaft des Kreises Paderborn, begrüßte als Kooperationspartnerin die Teilnehmerinnen und stimmte auf die dreistündige Veranstaltung ein.
Social Media Marketing ist ein geflügeltes Wort. Doch so einfach wie es uns über die Lippen kommt ist die unternehmerische Nutzung doch nicht. Ob Social Media Marketing wirklich sinnvoll für ein Unternehmen ist und wie es mit Hilfe einer Social Media Marketing - Strategie effektiv genutzt werden kann, darum ging es in diesem Seminar. Referent Thorsten Ising, Spezialist für Social Media Marketing und digitale Kommunikation gab dabei Einblicke in Chancen, Risiken, Grenzen und Möglichkeiten von Social Media Marketing - Vorhaben und half bei der Entscheidung zur Entwicklung einer geeigneten Marketing-Strategie.
Zu Beginn ging der Referent auf den Nutzen und die Effektivität von Social Media Marketing-Maßnahmen ein. Er erklärte hierzu welche Ausmaße die Social Media Plattformen heutzutage angenommen haben und dass viele Nutzer bereits gesättigt von der Flut an Inhalten seien. Um überhaupt Aufmerksamkeit zu erregen und somit evtl. neue Kundinnen und Kunden zu finden, bedarf es daher einer Strategie. Die Erarbeitung und Durchführung einer solchen Social Media- Strategie erfordert allerdings viel Zeit und die Strategie muss evaluiert und ggf. neu angepasst werden - das alles neben dem Kerngeschäft. Um gerade zu Beginn der Gründung nicht wertvolle Zeit und Geld in uneffektive Social Media Maßnahmen zu investieren, sollte in einem ersten Schritt also eine Analyse gemacht werden. Für die Analyse werden die unternehmerischen Ziele und die Zielgruppe sehr genau definiert, geeignete Themen recherchiert und Keywords analysiert. In der zweiten Phase, der Konzeption, werden unter anderem Ideen entwickelt und ein Redaktionsplan erstellt. Dann geht es im dritten Schritt an die Produktion. Hierzu werden u.a. Inhalte erstellt, geprüft und freigegeben. In der vierten Phase, der Distribution, findet das Publishing statt und es wird z.B. eine Zweitverwertung eingerichtet. In der 5. Phase findet dann eine weitere Promotion der Inhalte statt. In der sechsten Phase, der Evaluation, wird die Social Media Marketing - Strategie optimiert und bewertet. Einige Schritte überschneiden sich dabei oder müssen mindestens auch in früheren Phasen bereits mitgedacht werden.
Immer vor Augen halten muss sich die Unternehmerin dabei, dass mit dem Content immer Menschen angesprochen werden. Denn auch im B2B- Bereich entscheiden Menschen und keine Firmen über den Einkauf von Produkten und Dienstleistungen. Das Social Media Marketing ist ausserdem laut Referent, immer nur als Ergänzung zur Homepage zu sehen, denn die Homepage steht immer im Zentrum der digitalen Kommunikation und ihr gebührt daher die meiste Aufmerksamkeit. Zudem ist es hilfreich einen Google-Business Account zu erstellen, da 93 % aller Suchen nach verschiedenen Leistungen über Google gestellt werden.
Bei allen Maßnahmen muss das Ziel im Vordergrund stehen. Soweit ein Beitrag nicht mindestens zur Erhöhung der Sichtbarkeit, zur Öffentlichkeitsarbeit oder zur Kundengewinnung genutzt werden kann, dann sollte er besser nicht geteilt werden.
Am Ende dieses gelungenen Seminars haben die Teilnehmerinnen Klarheit darüber gewonnen, ob Social Media Marketing unter Berücksichtigung ihrer zeitlichen und finanziellen Ressourcen für Ihr Unternehmen tatsächlich ein effektives Marketinginstrument darstellt und wertvolle Tipps zur Erarbeitung einer eigenen Social Media Marketing Strategie erhalten.
In ganz OWL mit dem Fahrrad komfortabel von A nach B kommen. Das Projekt Radnetz OWL zeigt, wie das gehen kann. Das Konzept für den lückenlosen, verkehrssicheren und zukunftsfähigen Alltagsradverkehr in der Region liegt jetzt vor und geht in die Umsetzung.
Das Interesse an der modernen Radmobilität ist groß: Mehr als 220 Teilnehmende, darunter NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst mit einem digitalen Grußwort, Landräte und Bürgermeister aus OWL, Vertretungen aus Politik, der Ministerien, von Verbänden und Fachleute aus NRW waren am 12.2.2021 zu Gast bei der digitalen Radnetz-Vorstellung der OstWestfalenLippe GmbH. Sie alle unterstützen den Aufbau der Wegeinfrastruktur für die Region.
Radnetz OWL ist ein Projekt im Rahmen der REGIONALE 2022, beteiligt sind alle Kommunen und Kreise aus OstWestfalenLippe, die kreisfreie Stadt Bielefeld und Straßen.NRW.
Das Radnetz OWL skizziert ein Wegenetz mit einer Länge von insgesamt ca. 2.000 Kilometern. Mit diesem großen Infrastrukturvorhaben wird ein Angebot entwickelt, das im Trend liegt: Ermöglicht unter anderem durch die immer beliebter werdenden E-Bikes werden weitere Strecken, auch in hügeligen Landschaften zurückgelegt. Immer mehr Menschen nutzen das Fahrrad als gesunde, klimaschonende und auch preiswerte moderne Mobilitätsform – auf dem Weg zur Arbeit, Ausbildung oder Schule, von Tür zur Tür oder als Zubringer zu Bus und Bahn. Was häufig noch fehlt, sind schnelle, komfortable und sichere Radwege. Das Radnetz OWL definiert als Rückgrat der Radwegenetze die Verbindungen zwischen den Städten und Gemeinden sowie die notwendigen Ausbaustandards in Abhängigkeit von der prognostizierten Zahl der Nutzenden. Es zeigt auf, wo Handlungsbedarf in der Region besteht und gibt Empfehlungen – durch Lückenschlüsse, Ausbau und Neubau.
Mit dem Radnetz OWL liegt ein priorisierendes Pendlerradnetz vor. Es integriert bestehende Konzepte – wie das Alltagsradwegekonzept Kreis Gütersloh und das Integrierte Radverkehrskonzept der Regiopolregion Bielefeld. Das gut ausgebaute Freizeitwegenetz in OstWestfalenLippe wird dabei strukturell berücksichtigt.
Der Radschnellweg OWL 2.0 als direkte Verbindung zwischen den Städten Rheda-iedenbrück, Gütersloh, Bielefeld und Herford ist als Verlängerung des schon in Planung befindlichen RS3 (Herford-Minden) ein Leuchtturm-projekt für die Region. Für diesen Radschnellweg wurde eine Potenzial-analyse im Rahmen des Radnetzkonzeptes OWL erstellt. Auch Radvorrangrouten, etwa die geplante Strecke an der alten B 68 zwischen Borgholzhausen und Bielefeld sind dabei.
Im Fokus des Radnetz OWL steht auch die nachhaltigere Erreichbarkeit ländlicher Gebiete. Damit einher geht die stärkere Vernetzung unterschiedlicher Verkehrsmittel und neuer, digitalisierter Mobilitätsangebote. Dazu dient die Verknüpfung des Radnetz OWL mit den Mobilitätsstationen als Umsteigepunkte. Darüber hinaus bietet sich die Chance, den Ausbau einer modernen Radverkehrsinfrastruktur zusammen mit neuen Ansätzen für zukünftige Siedlungs- und Quartiersstrukturen (auch Gewerbegebiete) zu denken und zu entwickeln.
Auf der Basis des vorliegenden Radnetz OWL können nun weitere kreisweite Radverkehrskonzepte aufbauen.
Die Stärkung des Radverkehrs gehört zu den zentralen Maßnahmen-empfehlungen der im November 2019 veröffentlichten REGIONALE 2022-Mobilitätsstrategie für das UrbanLand OstWestfalenLippe. Der Impuls zu dieser über einzelne Kreise hinausgehenden koordinierten Planung für ein gemeinsames regionales Radnetz wurde als Projektidee des Kreises Paderborn bei der REGIONALE 2022 eingereicht und zu einem OWL-weiten Ansatz ausgeweitet. Moderiert wurde der Prozess vom Team der REGIONALE bei der OstWestfalenLippe GmbH. Beteiligt sind die sechs Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke, Paderborn und die Stadt Bielefeld mit Unterstützung der Bezirksregierung Detmold, von Straßen.NRW sowie dem beauftragten Planungsbüro SHP Ingenieure aus Hannover. Gefördert wurde das Konzept im Rahmen der REGIONALE 2022 vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Der Kurzbericht Radnetz OWL ist zum Download verfügbar: https://www.urbanland-owl.de/presse-mediathek/medien-zum-download/
Im dritten Netzwerk-Talk | Online stand die Förderung der internen Führungskräfte und deren Bedeutung für langfristigen Erfolg – gerade auch in familienfreundlichen Unternehmen – im Mittelpunkt eines anregenden Nachmittags. Laut Zuzana Blazek (Senior Researcherin am Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.) wird es gerade in klein- und mittelständischen Unternehmen zu einer der wichtigsten Aufgaben, ein gezieltes Resilienzmanagements zur Förderung der Führungskompetenz aufzubauen.
Die Arbeitswelt verändert sich rasant – nicht erst seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Führungskräfte werden sich darauf einstellen (müssen) – so Zuzana Blazek – hybrid zu führen. Mal werden sie ihr Team durch digitale Phasen leiten, dann wieder Gespräche vor Ort im Unternehmen führen können. Damit wird die Führungsarbeit noch komplexer, die Anforderungen an ein gezieltes Kontaktmanagement sowie eine durchdachte, auf die unterschiedlichen Beschäftigten ausgerichtete Kommunikation höher.
Führungskräfte stehen im Mittelpunkt des Wandels und die Erwartungshaltung an ihre Leistungen ist hoch. Sie motivieren ihr Team, wirtschaftliche Zielvorgaben zu erfüllen, leiten durch Veränderungsprozesse im Unternehmen und sorgen für die dauerhafte Arbeitsfähigkeit ihres Teams. Zu ihren Aufgaben gehört nicht nur die Entwicklung aller Beschäftigten zu steuern, sondern auch die jeweilige Lebenssituation zu erfassen, Lebensphasen bedingte Veränderungswünsche aufzunehmen und zu berücksichtigen. Da fragt sich manche Führungskraft heute: Wo bleiben meine Themen? Wie findet mein Wunsch nach Vereinbarkeit meiner beruflichen und privaten Situation Berücksichtigung? Und wie schaffe ich das alles unter einen Hut zu bekommen?
Zuzana Blazek verdeutlicht sehr bildhaft, in welchem Spannungsfeld Führungskräfte heute arbeiten. Es stellt sich daher die Frage, welche Fähigkeiten Führungskräfte heute und in Zukunft brauchen. „Führungskräfte müssen im heutigen Arbeitsumfeld psychisch widerstandsfähig sein! Sie müssen kommunikationsstark, empathisch und resilient sein, …“ um mit der Fülle der Anforderungen und den stetigen Veränderungen gesund umgehen zu können.
Ziel der Arbeit an der persönlichen Resilienz ist es, eine optimistische Einstellung zu gewinnen, die gesetzten Rahmenbedingungen zu erkennen und zu akzeptieren, um innovativ wirken zu können. Resilienz steht für innere Widerstandskraft, in Veränderungen positiv agieren zu können, weil innere Leitplanken Stabilität und einen Handlauf für den Weg nach vorn bieten. Diese Art von Resilienz lässt sich – unabhängig von Alter, Berufs- und Lebenserfahrung – fördern und trainieren.
Die Teilnehmerfrage nach den ersten Schritten zum persönlichen Resilienzaufbau nutzt Zuzana Blazek für einen Appell an alle Unternehmensvertretungen. Resilient sein bedeutet – Stress als handhabbar zu erleben. Resilienz ist „Der Halt in uns selbst – unsere innere Widerstandskraft und Flexibilität.“ Im ersten Schritt ist die Reflektion auf mich selbst das Wichtigste. Jeder kann in einer Art Bestandsaufnahme sich Fragen stellen wie: „Welche Rollen erfülle ich jeden Tag – beruflich wie privat? Wieviel Zeit investiere ich in jede Rolle und wie stehe ich zu jeder Rolle?“ „Wie sieht mein Energiedepot aus? Was läuft oben an Energie hinein und wieviel unten raus? Und wem lasse ich meine Energie zukommen und wer zapft an mir?“
Es ist nicht nur der Fachkräftemangel, der Unternehmen dazu animiert, sich mit Fragen der langfristigen Bindung und dauerhaften Leistungsfähigkeit auseinander zu setzen. Manche Unternehmen haben erste Schritt und Angebote zur Stärkung der physischen Gesundheit ihrer Beschäftigten unternommen, oft begleitet durch die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements. Die Wichtigkeit, sich mit der Resilienzstärke der eigenen Führungskräfte zu beschäftigen, wird zunehmend mehr Unternehmen bewusst. Die Entwicklung von Führungskräften in den eigenen Reihen eines Unternehmens ist deutlich schwieriger geworden. Viele junge Beschäftigte überlegen heute gut, welcher Arbeitgeber für sie interessant sein könnte und ob sie überhaupt eine Führungsrolle übernehmen wollen. „Wer will in einem Unternehmen arbeiten, dem die langfristige Leistungsfähigkeit und Lebenssituation der Beschäftigten egal ist?“ fragt Zuzana Blazek.
Um die aktuelle Situation der Führungskräfte festzustellen und über weiteres Vorgehen bis zu einer Resilienzstrategie zu beraten, benötigen Unternehmen eine Art Führungskreis, in dem die Kultur des offenen Gesprächs gepflegt wird. Die gezielte Entwicklung einer hohen Unternehmensresilienz ist eine strategische Entscheidung, welche die gesamte Unternehmensorganisation und -kultur betreffen wird. Zuzana Blazek empfiehlt, für diesen Prozessauftakt eine professionelle Begleitung zu suchen.
Über die Beschäftigung mit der Resilienz kann ein ganzes Unternehmen die Fähigkeit entwickeln, in Krisensituationen handlungsfähig zu bleiben und sich in eine widerstandsfähige, zukunftsorientierte Organisation umzuformen.
Als eindrückliches Beispiel berichtete Frau Blazek über die US-amerikanische Firma Morgan Stanley, die ihre Büros in den Twin Towers in New York hatte. In den 90er Jahren war die Geschäftsleitung durch einen Brand im Parkdeck darauf aufmerksam geworden, dass sie keine Notfallpläne für diesen Fall besaßen. Intensiv wurde daraufhin ein entsprechendes Konzept erarbeitet und mit allen Beschäftigten regelmäßig erprobt. Dank dieser Pläne konnten sich am 11.09.2001 fast alle Beschäftigten aus den brennenden Gebäuden retten und Morgan Stanley innerhalb von 6 Stunden wieder arbeitsfähig sein.
Zuzana Blazek resümiert: Unternehmens-Resilienz ist ein Chefthema – eine strategische, nachhaltige Ausrichtung des eigenen Unternehmens. Junge Fachkräfte wollen Karriere machen und sich im Beruf einbringen, aber nicht um jeden Preis. Sie setzen flexible Arbeitsbedingungen und Wertschätzung voraus. Der Wunsch nach einem gesunden Arbeitsumfeld unter der Berücksichtigung ihrer Lebenssituation steht bereits auf Platz 4 ihrer Prioritätenliste zur Arbeitgeberwahl. Wer diese Generation für eine Führungsaufgabe gewinnen und langfristig im Unternehmen binden will, muss sich mit der Situation im Unternehmen kritisch auseinander setzen und die eigenen Führungskräfte stärken. Die Erarbeitung von Notfallabläufen für außergewöhnliche Krisensituationen gehört ebenso zur Unternehmensresilienz wie die alltägliche „Fehlerkultur“ und die Umsetzung von Vereinbarkeitsangeboten für Mitarbeitende und Führungskräfte.
„Sie können heute bei sich selbst beginnen“, appelliert Zuzana Blazek an alle Unternehmensvertretungen.
Im Anschluss an den Vortrag stellte Dr. Angela Siebert den Ablauf des Auszeichnungsverfahrens „Familienfreundliche Unternehmen Kreis Paderborn 2021“ vor. Nach vorläufigem Zeitplan wird die Bewerbungsphase im April 2021 beginnen und der Unternehmensdialog über die Sommermonate stattfinden. Die eigentliche Auszeichnung ist für September 2021 angedacht. Eine Einladung zur Teilnahme wird per Email an alle interessierten Unternehmen versendet.
Diese Online-Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Servicestelle Wirtschaft und der Gleichstellungsstelle Kreis Paderborn durchgeführt und von Dr. Angela Siebert (Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL) moderiert.
Zuzana Blazek | Senior Researcherin | Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
Dr. Angela Siebert | Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL | Paderborn
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Bielefeld/Gütersloh, 10.02.2020. Unter dem Titel „Transformer – neue Bedingungen im Kulturbereich“ fand am Mittwoch die 14. OWL Kulturkonferenz zum ersten Mal in rein digitaler Form statt. Kulturschaffende, sowie Vertreter aus Kulturpolitik, -verwaltung und Kultureinrichtungen beschäftigten sich mit der aktuellen Transformation der Kultur, getrieben durch die Digitalisierung und die Corona-Krise.
Mehr als 200 Teilnehmer nahmen an der digitalen OWL Kulturkonferenz teil, die von der OWL GmbH in Kooperation mit der Bezirksregierung und dem Regionalrat und in Zusammenarbeit mit dem Kulturdezernat der Stadt Gütersloh veranstaltet wurde. „Die hohe Teilnehmerzahl zeigt das große Interesse der Kulturakteure in OWL an Möglichkeiten zum Netzwerken und Arbeiten an Lösungsmöglichkeiten zur Bewältigung der gegenwärtigen Pandemiesituation,“ freut sich Landrat Dr. Axel Lehmann, Vorsitzender des Fachbeirats Kultur der OWL GmbH über die Resonanz.
Mit seinem Impulsvortrag „Zukunftsfragen. Überlegungen zur Kulturpolitik der Transformation“ eröffnete Dr. Henning Mohr, Leiter des Instituts für Kulturpolitik der Kulturpolitschen Gesellschaft e.V. die Konferenz.
Sechs interaktive Workshops boten die Möglichkeit zum Austausch über aktuelle und generelle Veränderungen im Kulturbereich, sowie einen direkten Praxisbezug unter anderem am Beispiel der Transformation der „Drums´n´Percussion Paderborn“ vom analogen zu einem neuen digitalen Event.
Wie Partizipationsideen innerhalb der Kultur-Transformation aussehen können, zeigte der Workshop „Alle sind Host – Transformation divers und inklusiv gestalten“ mit der Einbindung kreativer Interaktionen und künstlerischem Arbeiten.
Im Workshop „Kultur und Journalismus in Zeiten der Corona-Krise“ wurde über die Möglichkeiten der Kulturberichterstattung diskutiert. Die offene Austauschrunde beschäftigte sich damit, wie die gegenseitigen Erwartungen zwischen Kulturszene und Medien aussehen.
Neben der Vorstellung von einzelne Features der neuen „OWL Live“-Kulturplattform für OstWestfalenLippe gab es auch Möglichkeiten diese direkt auszuprobieren.
In weiteren Diskussionen und Workshops wurde über die zukünftige Aufstellung von Kulturinstitutionen und ihren Möglichkeiten Transformationsprozesse konstruktiv mitzugestalten, diskutiert. Am Beispiel des „Paderborner Kultur-Soli“ gab es Einblicke in die Möglichkeiten einer Finanzierung für Kulturschaffende durch Crowdfunding.
Besonderer Programmpunkt der Konferenz war die Premiere des interaktiven Films „caretopulis“, in dem sich das Publikum individuell durch die Spielszenen des Stücks klicken und so selbst entscheiden konnte, wie das Stück verlaufen soll. Um neben dem Geist auch den Körper in Bewegung zu halten, lud die Konferenz in den Pausenzeiten zu einem ausgleichenden Bewegungsprogramm ein.
Als regionales Forum für Information, Erfahrungsaustausch und Vernetzung wurde die OWL Kulturkonferenz erstmals in ein digitales Format transformiert, mit dem Anspruch vielseitige Interaktionsmöglichkeiten zu integrieren.
Zum 14. Mal hatte das Kulturbüro der OstWestfalenLippe GmbH Fachleute aus Kultur, Bildung, Verwaltung und Politik zur OWL Kulturkonferenz eingeladen. Die Veranstaltung ist ein wichtiger Teil der Aktivitäten, mit denen sich das Kulturbüro der Regionalmarketing- und Regionalentwicklungsgesellschaft OstWestfalenLippe GmbH für die Förderung der kulturellen Vielfalt in OWL einsetzt.
O-Töne zur OWL Kulturkonferenz:
Regierungspräsidentin Judith Pirscher: „Kultur kann auch digital. Wir erleben Kulturschaffende aktuell als hochmotivierte Akteure, die in Ostwestfalen-Lippe neue Wege beschreiten, um Menschen mit ihren kulturellen Angeboten zu erreichen – in den Städten und auf dem Land. Die OWL Kulturkonferenz ist eine bewährte Plattform, sich über neue Ideen, neue Partnerschaften und Kooperationen auszutauschen und die Kulturregion Ostwestfalen-Lippe weiter zu entwickeln.“
Regionalratsvorsitzender Reinold Stücke: „Die OWL Kulturkonferenz ist ein wichtiges Event der Region, auf dem über die Weiterentwicklung der Kulturregion OstWestfalenLippe diskutiert wird. Die Kulturschaffenden aus der Region nutzen sie als Plattform für den Austausch, Diskussionen und als Impulsgeber für die eigene kulturelle Arbeit.“
Dr. Henning Mohr (Leiter des Instituts für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V.): „Im Kontext eines disruptiven gesellschaftlichen Wandels muss sich auch der Kulturbereich verändern. Es braucht eine Transformation kultureller Infrastrukturen zu mehr Agilität, Digitalität, Diversität und Nachhaltigkeit, um auch neuen Anforderungen des Publikums gerecht werden zu können. Zur Unterstützung dieser Prozesse müssen wir die Grundlagen einer transformationsorientierten Kulturpolitik definieren, die den Wandel durch zukunftsweisende Rahmenbedingungen unterstützt.“
Andreas Kimpel (Kulturdezernent der Stadt Gütersloh): „Die Digitalisierung schafft viele neue Möglichkeiten für die Kulturschaffenden in OWL. Aufgabe der Politik ist es die Transformationsprozesse im Kultursektor zu begleiten und mit den richtigen Förderungen zu unterstützen.“
Landrat Dr. Axel Lehmann (Vorsitzender des Fachbeirats Kultur der OWL GmbH): „Das kulturelle Angebot der Region Ostwestfalen Lippe ist ein wichtiger Bindefaktor für junge Menschen und Familien an die Region. Die OWL Kulturkonferenz bietet die Basis für einen intensiven Austausch unter den Kulturschaffenden und der Kulturpolitik, um dieses kulturelle Angebot attraktiv zu halten und weiter zu entwickeln.“
Herbert Weber (Geschäftsführer OWL GmbH): „OWL ist in Sachen der digitalen Transformation gut aufgestellt, wie Projekte wie it’s OWL oder die digitale Modellregion zeigen. Davon kann die Kulturszene profitieren. Die OWL GmbH bietet Ansätze für den Austausch.“
Jana Duda (Leitung OWL Kulturbüro): „Die Organisation und Durchführung dieser online-Konferenz war für uns ein spannendes Experimentierfeld. Wir nehmen vielen wichtige Erkenntnisse mit und können die Kulturschaffenden der Region in Zukunft noch konkreter beraten.“
Unserer Einladung zum Online-Seminar „Wirtschaftsfaktor Familienfreundlichkeit: Ein klarer Wettbewerbsvorteil - Nicht nur in Zeiten einer Pandemie“ folgten Ende Januar 35 Personalverantwortliche und Führungskräfte aus Unternehmen sowie Interessierte aus Institutionen überwiegend aus den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke.
In den letzten Monaten hat sich gezeigt, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine hohe betriebswirtschaftliche Bedeutung hat und gleichzeitig als zentraler Faktor für die Produktivität insbesondere kleiner und mittelständischer Unternehmen steht. Für Betriebe mit vereinbarkeitsorientierter Personalpolitik war es einfacher, sich auf neue Rahmenbedingungen einzustellen. In der zu Beginn des Online-Meetings durchgeführten Abfrage zu Angeboten, die vor der Pandemie schon in den Unternehmen bestanden, waren flexible Arbeitszeitmodelle und auch Mobiles Arbeiten/Homeoffice die meistgenannten. Insgesamt 95 % der Teilnehmenden gaben an, dass es sehr hilfreich bzw. hilfreich war, darauf zurückgreifen zu können.
Referentin Birgit Wintermann (Bertelsmann Stiftung / Project Managerin: Programm „Zukunft der Arbeit“) stellte aber gleich am Anfang ihres fundierten Beitrags klar, dass beim großen Thema Familienfreundlichkeit die Form der Arbeitsorganisation nur einen Teil der Kriterien ausmache. Es sei eher ein Vielklang unterschiedlicher Aspekte wie Unterstützungsangeboten, strategischer und nachhaltiger Personal- und Organisationsentwicklung, vor allem aber einer Unternehmens- und Führungskultur, in der gelebte Familienfreundlichkeit sowohl nach innen als auch nach außen kommuniziert wird. Birgit Wintermann empfiehlt, den Menschen in den Fokus zu nehmen – mit allem, was formell oder informell erworben wurde. Dazu zählen natürlich die fachlichen Kompetenzen, Fähigkeiten und Erfahrungen, aber auch die persönlichen Eigenschaften und Umstände, seine Konstitution, Bedürfnisse und nicht zuletzt familiäre Verpflichtungen. Bezogen auf die aktuellen Entwicklungen resümiert sie: „Wer in seinem Betrieb digital arbeiten möchte, muss die Menschen berücksichtigen, also mitarbeiterorientiert und familienfreundlich sein.“
Zur aktuellen Situation berichtet Birgit Wintermann, dass die letzten Monate zu einer deutlichen Digitalisierung in den Unternehmen beigetragen haben. Das betrifft insbesondere den Ausbau von Mobiler Arbeit/Homeoffice und digitaler Besprechungskultur. Die zunächst improvisierten Lösungen bergen jetzt ein großes Potenzial, die Arbeitswelt zukunftsfähig zu gestalten und die Digitalisierung als langfristige Chance für mehr Vereinbarkeit oder auch mehr Lebensqualität zu nutzen.
Schließlich gab Birgit Wintermann einen Ausblick auf das, was in der „New Work“ bleiben könnte. Neben dem Fixieren der neu eingeführten Arbeitsweisen spielt die Durchführung einer wirklichen digitalen Transformation in Betrieben eine entscheidende Rolle. Aus der Studie Erfolgskriterien betrieblicher Digitalisierung des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO im Auftrag für die Bertelsmann Stiftung stellt sie u. a. die Kernergebnisse vor: Die Geschäftsführung muss mit gutem Beispiel vorangehen und die Führungsrolle verändert sich. Probierfreudigkeit und transparente Kommunikation auf Augenhöhe sind elementar und Räume für Innovationen und Lernen werden bewusst geschaffen.
Auf den gerade erschienen Praxisleitfaden für Unternehmen New Work: Potentiale nutzen - Stolpersteine vermeiden weist Birgit Wintermann zum Ende ihres Vortrags hin. Darin geht es unter anderem auch um die juristischen Unterschiede zwischen mobilem Arbeiten und Homeoffice und viele weitere Aspekte wie Arbeitszeit, Agilität oder auch New Work in Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen.
Im Anschluss stellte Meike Stühmeyer das Auszeichnungsverfahren „Familienfreundliches Unternehmen im Kreis Herford 2021“ vor. Neben allgemeinen Informationen zur Zielsetzung und dem Kooperationsverbund aus Kreis und Kammern ging es um den Ablauf und die Kriterien des Verfahrens sowie die Vorteile als ausgezeichnetes Unternehmen und den Zeitplan für das Verfahren in diesem Jahr. Der Bewerbungszeitraum ist für April 2021 festgelegt.
Rückfragen dazu beantwortet sie gern. Telefon 0521 / 96733-294 (Mo) oder 05221 / 13-1353 (Mi/Do) oder per Mail an m.stuehmeyer-freesenoSpam@ostwestfalen-lippe.de.
Bild von oben nach unten:
Meike Stühmeyer-Freese | Kompetenzzentrum Frau und Beruf | OWL GmbH
Birgit Wintermann | Bertelsmann Stiftung | Project Managerin: Programm „Zukunft der Arbeit“
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Am 2. Februar hat das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW einen Aufruf für das Ausbildungsprogramm ab September 2021 veröffentlicht.
Alle weiteren Unterlagen finden Sie unter: https://www.mags.nrw/esf-aufrufe
Aufruf des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen vom 2. Februar 2021 zur Einreichung von Interessensbekundungen für Ausbildungsprogramm NRW in der Förderphase 2021-2027. Dieser Aufruf und die genannten Förderkonditionen verstehen sich vorbehaltlich des Inkrafttretens der ESF-Förderrichtlinie 2021-2027.
Zum Ausgleich der regionalen und lokalen Unterschiede hat die Landesregierung das „Ausbildungsprogramm NRW“ implementiert. Die Förderung von rund 1.000 zusätzlichen Ausbildungsplätzen für junge Menschen mit Vermittlungshemmnissen erfolgt in den Gebietskörperschaften, in denen eine ungünstige Ausbildungsmarktlage vorliegt.
Interessenten reichen ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen bis spätestens zum 23. Februar 2021 (Dienstschluss) im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen ein. Die Regionalagentur berät bei der Antragstellung.
Sie finden den Aufruf unter:
Sophia Schütze ist 27 Jahre alt und hat bereits 27 Angestellte. Seit August 2020 wird sie kontinuierlich auf die baldige Übernahme des Betriebes Ihres Vaters vorbereitet. Die Privat-Brauerei Hohenfelde GmbH ist bereits seit mehreren Generationen in Familienbesitz. „Die Brauerei war schon immer Bestandteil der Alltagswirklichkeit von meiner Schwester und mir“ erzählt sie. Nun steht die familieninterne Übergabe an. Für Sophia Schützes Schwester kam die Übernahme nicht in Frage, daher war schnell klar, dass Sophia Schütze die Brauerei übernehmen würde. „Ich habe mein Bachelor- und Masterstudium der Betriebswirtschaftslehre an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster mit Auslandsaufenthalten an der Athens University of Economics and Business sowie an der Universität St. Gallen (HSG) absolviert. Ich fühlte mich fachlich dadurch sehr gut vorbereitet.“ erklärt sie ihre Gefühle zu Beginn der Entscheidung. Für den Übernahmeprozess hat die Familie eine Zeitspanne von 12- 20 Monaten eingeplant. In dieser Zeit würde ihr Vater eine gemeinsame Einarbeitungsphase betreuen. „Da ich das Glück hatte, eine sehr gute Ausbildung durchlaufen zu können und sich mir während des Studiums immer wieder die Möglichkeit bot, praktische Erfahrungen zu sammeln, habe ich mich insgesamt gut vorbereitet gefühlt auf meine neuen Aufgaben als baldige Inhaberin.“ resümiert die Nachfolgerin. „Trotzdem war mir bewusst, dass ich erst einmal viel lernen muss und jeder Tag neue Herausforderungen mit sich bringt.“, denn für Sophia Schütze sind nicht nur die Zahlen wichtig, sondern in besonderem Maße auch eine offene und ehrliche Gesprächskultur. Umso glücklicher war sie, als sie bereits nach wenigen Wochen das Gefühl hatte, dass das Team zu 100 % hinter ihr steht. „Das motiviert mich immer wieder aufs Neue.“ freut sie sich über das ihr entgegen gebrachte Vertrauen. „Sowohl unternehmensintern als auch im Familien- und Freundeskreis spreche ich immer wieder aktiv über die Themen, die mich bewegen.“ Und genau das scheint ihr bei der erfolgreichen Übernahme sehr zu helfen und auch ihre Angestellten zu motivieren. „Meine unstillbare Neugier, unser Team, unsere Kunden und potenziellen Kunden, meine pure Begeisterung für unsere regionalen Produkte und die vielen neuen Herausforderungen, denen ich tagtäglich begegne treiben mich in meinem Job an.“ Aber vor allem merkt die Nachfolgerin, dass sie jeden Tag dazulernt und ihr der Übernahmeprozess die Möglichkeit bietet, sich stetig weiterzuentwickeln und zu wachsen - sowohl beruflich als auch privat. „Meines Erachtens sind Neugierde und Mut gepaart mit Kompetenz, Reflektion, Selbstwirksamkeit, Positivität und Authentizität die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Nachfolge.“ Und sie fügt hinzu, dass man sich niemals davor scheuen sollte sich bei offenen Fragen, Unklarheiten oder Bedenken Hilfe bzw. Unterstützung zu suchen. Anderen Nachfolgerinnen gibt sie mit: „Bleibt neugierig und mutig.“
Die WFG im Kreis Herford lädt interessierte Personen und Unternehmen zum Impulsvortrag „Wertvolles aus 2020 – ein Virus animiert zum Wandel!“ am 23. Februar 2021 um 17:00 Uhr ein.
In dem Online-Vortrag wird Frau Daniela Best, Geschäftsführerin PTA aus Herford, auf die Beutung von lernenden Organisationen eingehen und über Praxiserfahrungen anderer Unternehmen im Umgang mit Unsicherheit, Remote Arbeiten und Arbeit im Homeoffice berichten.
Weitere Informationen zu den Inhalten sowie eine Anmeldemöglichkeit erhalten Sie über diesen Link.
Am 21. Januar 2021 wählten sich 89 Personalverantwortliche sowie Führungskräfte aus kleinen und mittelständischen Unternehmen aus der Region in das Online-Seminar des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL ein.
Unter dem Titel „Rekrutierung, On-Boarding und Bindung von Mitarbeiterinnen der Generationen X,Y und Z" referierte Rüdiger Maas, Generationenforscher und Geschäftsführer der Maas Beratungsgesellschaft mbH sowie Gründer des Instituts für Generationenforschung.
Unter seiner Leitung hat das Institut bundesweite sowie internationale Befragungen mit dem Fokus auf die Generation Z durchgeführt.
Welche Faktoren sind für die Generation Z in Bezug auf die Erwerbstätigkeit wichtig? Die Befragungen lieferten folgende Ergebnisse: Die Faktoren Arbeitsklima sowie eine interessante Tätigkeit sind der Generation mit einer Zustimmung von über 80% am Wichtigsten. Weitere Merkmale sind u.a. die Weiterbildungsangebote sowie Aufstiegschancen, eine gute Erreichbarkeit der Arbeitsstätte und verantwortliche Tätigkeiten.
Für die Arbeitgeber soll dies nicht bedeuten, dass ein Kicker-Tisch vorhanden sein sollte, aber einen aufgeschlossene und angenehme Unternehmenskultur sowie ein positives Miteinander sollten gegeben sein und werden von den zukünftigen Fachkräften sehr geschätzt. Außerdem wird eine gewisse Flexibilität in den Arbeitsstrukturen gefordert, allerdings wünschen sich die Nachwuchskräfte weniger Entgrenzung und eine klare Abtrennung von Beruf und Privatleben.
Für die zielgruppenspezifische Ansprache ist es als Unternehmen wichtig zu wissen, wie man sich als attraktiver Arbeitgeber präsentiert und die Aufmerksamkeit auf sich lenken kann. Die Befragungen ergaben, dass ein Messeauftritt weiterhin sehr positiv auf die Generation Z wirkt. Dabei ist es von Vorteil, wenn das Unternehmen durch Auszubildende präsentiert wird. Auch Jobportale werden als sehr positives und gutes Mittel der Ansprache wahrgenommen. Es sollte außerdem nicht außer Acht gelassen werden, dass die Eltern und generell das private Umfeld einen großen Einfluss auf die Entscheidungen der Generation haben.
Als Unternehmen sollte man sich nicht zwingend auf die Social Media-Plattformen stürzen, da die Generation Z diese Kanäle nur für den privaten Gebrauch nutzen möchte und sich dieses nicht mit dem Berufsleben vermischen soll.
Eine Herausforderung für die Unternehmen besteht bei der Bindung der zukünftigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Sie stehen einem Unternehmenswechsel sehr offen gegenüber und halten sich mehrere Optionen frei.
Außerdem erwarten sie von den Unternehmen einen verantwortlichen Umgang mit gesellschaftlichen Themen, wie dem Klimaschutz, Diversität und Inklusion. Zudem sollte die Affinität für Technik vom Unternehmen unterstützt werden. In dieser Generation werden Unterschiede zwischen Frauen und Männer im Berufsleben weniger verzeichnet, dennoch sind in den MINT-Branchen weiterhin die weiblichen Fach-und Führungskräfte unterrepräsentiert.
Bild von oben nach unten:
Tabea Mälzer | Kompetenzzentrum Frau und Beruf | OWL GmbH
Rüdiger Maas | Generationenforscher und Geschäftsführer der Maas Beratungsgesellschaft mbH
Antonius Spilker | Wirtschaftsförderung Kreis Lippe
Bilrechte: OWL GmbH