Gefördert von
Placeholder Alt-Text
Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL 01.03.2021

Praxis-Werkstatt | Auszubildenden-Recruiting: Mit Social-Media-Strategie auf den Punkt kommen am 25. Februar 2021

In Kooperation mit dem Kreis Paderborn veranstaltete das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL am 25. Februar 2021 die erste Praxis-Werkstatt | Ausbildungs-Recruiting - moderiert von Dr. Angela Siebert.
Im Mittelpunkt dieses Praxis-Workshops standen Fragen wie: Wie kann es gelingen, über Social-Media-Kanäle junge Ausbildungsinteressierte zu gewinnen? Welche Inhalte sind interessant? Und was ist zu beachten, wenn junge Frauen für eine beispielsweise technische Ausbildung angesprochen werden sollen? 20 Vertretungen von Unternehmen nahmen an diesem Workshop teil und konnten sich an der Konzepterstellung für eine Video-Sequenz ausprobieren.

In der Begrüßung durch Frau Simone Böhmer, Gleichstellungsbeauftragte Kreis Paderborn, erfuhren alle Teilnehmenden, wie die Kreisverwaltung ihre Auszubildenden zu gewinnen versucht. Im Verwaltungsbereich bestehen weit weniger Schwierigkeiten Ausbildungsplätze zu besetzen als in den technisch orientierten Ausbildungsberufen wie Fachinformatiker/in, Straßenwärter/in oder Vermessungstechniker/in. Daher baut auch die Kreisverwaltung nach und nach die digitale Ansprache von Ausbildungsinteressierten aus.

Frau Stefanie Sausele, Referentin des RKW Kompetenzzentrum Eschborn, stellte in ihrem kurzen Vortrag vor, welche Bedeutung Social Media Apps für junge Menschen haben. Umfragen zeigen, dass junge Leute alle Kommunikationskanäle über ihr Smartphone bedienen und sich vor allem für Kurz-Videos interessieren. Derzeit ist  Instagram noch der beste Social-Media-Kanal zur Ansprache von Ausbildungsinteressierten. Da auch Informationen zur Berufsorientierung bzw. den Einstieg ins Berufsleben über das Smartphone recherchiert und diskutiert werden, können sich Ausbildungsbetriebe und besonders KMUs aktiv über Video-Sequenzen präsentieren.

Als anregende Praxisbeispiele wies Stefanie Sausele auf Ausbildungs-Videos der Unternehmen OTTO und Alnatura hin. Unabhängig vom Kanal, über den sich ein Betrieb präsentieren will, gibt es einige Aspekte im Vorfeld zu beachten:
Es ist wichtig, nicht nur die Zielgruppe „junge Ausbildungsinteressierte“ für eine Ansprache genau zu definieren, sondern auch deren Sprache, Bildsprache und Sehgewohnheiten zu berücksichtigen: Je kürzer, abwechslungsreicher jugendnäher, umso attraktiver. Die Video-Sequenz sollte zwischen 15 und 30 Sekunden lang sein, durch interessante Szenenschnitte Tätigkeiten im tatsächlichen Ausbildungsalltag wiedergeben und jugendkonforme Sprachmitteilungen enthalten.

Ein neuer Trend in der Social-Media-Kommunikation ist das „Gamifikation“. Darunter wird die Verknüpfung von Informationen in einem Kurz-Video mit spielerischer Interaktion verstanden. Beispielsweise könnte eine Ausbildung anhand der Tätigkeiten im Kurzvideo vorgestellt werden und der Ausbildungsberuf kann am Ende durch den Video-Konsumenten erraten werden.

In Gruppen wurde jeweils ein Konzept für ein Kurz-Video erstellt. Ergänzend sollte ein Entwurf für ein Bild erarbeitet und geeignete Hashtags dazu vorgeschlagen werden. Ihre Überlegungen, interaktive Komponenten in Social-Media-Auftritten unterzubringen, erarbeiteten die Gruppen in ein bis zwei Stories (Bild oder Video) mit Quizfragen. Bei der Präsentation der Gruppenergebnisse zeigte sich schnell, wie gerade der Austausch und die sehr unterschiedlichen Erfahrungen die Erarbeitung von Story-Konzepten bereichern können.

Frau Stefanie Sausele wies darauf hin, dass die Erstellung und Veröffentlichung einer ersten Video-Sequenz ein guter Start in den gezielten Einsatz von Social-Media-Aktivitäten im Recruiting sein kann. Die Auswertung der Reaktionen auf die Video-Sequenz unter Einsatz einer Check-Liste sind weitere Schritte zur Entwicklung einer Social-Media-Strategie für das eigene Unternehmen.

Empfehlenswert ist zudem, Auszubildende aus dem eigenen Unternehmen sowohl in die Erarbeitung der Stories einzubinden, als auch als „Darstellende“ zu gewinnen. Wollen Unternehmen junge Frauen für beispielsweise technische, logistiknahe oder handwerkliche Berufsausbildungen gewinnen, gelingt dies am besten, wenn eine junge Auszubildende sich und ihre Begeisterung für den Ausbildungsberuf vorstellt.

Je besser Kommunikationsvorlieben junger Menschen getroffen werden, betont Stefanie Sausele, umso eher werden Video-Sequenzen ge-„liked“ und an andere Ausbildungssuchende weitergeleitet. Mit vielen motivierenden Eindrücken für die Unternehmenspraxis endete dieser Workshop.

Online Seminar Praxis Werkstatt 25.02.2021

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stefanie Sausele | Referentin RKW Kompetenzzentrum | Eschborn
Dr. Angela Siebert | Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL | Paderborn
Bildrechte: OWL GmbH