Gefördert von
Placeholder Alt-Text
Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL 03.09.2020

Online-Seminar: Führungskompetenz - Kommunikation & Krisenmanagement als Erfolgsfaktoren am 02. September 2020

Führung in unsicheren Zeiten? Diese und weitere Fragen rund um das Thema „Führungskompetenz: Kommunikation und Krisenmanagement“ standen im Zentrum des Online-Seminars am 02. September.
Auf Einladung aus dem Kreis Minden-Lübbecke verfolgten mehr als 30 Personalverantwortliche aus kleinen und mittleren Unternehmen den Vortrag des Referenten Thomas Pütter (DENK NEU – Agentur für Unternehmensentwicklung).
Dabei nutzten die Teilnehmenden sehr aktiv die Möglichkeit, ihre Nachfragen zum Vortrag in den Chat zu stellen sowie mit eigenen Erfahrungen das Seminar zu bereichern.

Die turbulenten Zeiten sind geprägt von teilweise vollkommen veränderten Arbeitsbedingungen und ungewissen Zukunftsaussichten. Die zugleich massiven Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie wurden oftmals überwiegend von der weiblichen Belegschaft abgefedert. Zudem sorgen Aspekte wie demografischer Wandel, Fachkräftemangel und Digitalisierung dafür, dass Unsicherheiten und Belastungen zunehmen.

Wie Führungskräfte unter den erschwerten Bedingungen ihre Mitarbeitenden produktiv führen und erfolgreich agieren können, stellte Thomas Pütter anhand der „7 Säulen der Führung (nach Corona)“ vor. Das entscheidende Kriterium ist, die Mitarbeitenden bei den Veränderungsprozessen mitzunehmen.

Beginnend mit der Säule „Selbstmanagement“ betonte der Referent unter dem Motto „Der Kapitän zeigt sich im Sturm“, dass sich Führungskräfte ihrer entscheidenden Rolle bewusst werden sollten. Da Emotionen ansteckend sind, sollte das eigene Führungs-Mindset klar sein und Nichtwissen wie Unplanbarkeit ausgehalten werden.

„Mut machen“ durch bewusste Führung beschreibt die zweite Säule. Entscheidend sei es, den Fokus darauf zu bringen, was trotz aller Veränderungen bleibt. Hierfür sind „Inseln der Normalität“ im Arbeitsprozess sinnvoll, die keinem Veränderungsdruck unterliegen. Ebenso nützlich ist die Betonung von gemeinsamen Werten und Leitsätzen.

Die dritte Säule „Change-Management“ beschreibt den Handlungsrahmen im Umgang mit entstehendem Widerstand gegen Veränderungsprozesse. Entscheidend ist, dass sich die skeptischen Personen im Team zu Mitmachern entwickeln. Dies kann gelingen, indem man als Führungskraft ihre Gegenargumente entkräftet oder in die eigenen Ideen integriert. Hingegen sind Überzeugungsstrategien wenig sinnvoll bei Mitarbeitenden, die grundsätzlich gegen Veränderungen sind. Dies kostet nur unnötig Kraft und generiert keinen Erfolg.

Trotz Unsicherheit ist es wichtig weiterhin konkrete Ziele - ggf. kleinschrittiger als zuvor - zu setzen und den Mitarbeitenden Vorgaben zu machen. Dies erläuterte der Referent anhand der vierten Säule „Ziele setzen“. In Zeiten von stärkerem Leerlauf kann es sich zudem lohnen, Projekte anzugehen, für die sonst keine Zeit vorhanden ist.

Beim „Feedback geben“, als fünfte Säule der Führung, betonte Thomas Pütter, dass neben Leistung und Fakten, auch Verhalten und Emotionen mit den Mitarbeitenden besprochen werden sollten. Es lohnt sich, auch die gute Absicht bzw. die gute Haltung zu loben.

Die sechste Säule „Struktur updaten“ beschreibt die Notwendigkeit alle (neuen) Zuständigkeiten transparent für alle Mitarbeitenden verfügbar zu machen. Zudem erfordert die verstärkte Nutzung des Mobilen Arbeitens sowie digitaler Tools klare Absprachen hinsichtlich Meeting-Struktur, Kommunikationskanälen und Regelungen zu Erreichbarkeit bzw. Pausen.

Abschließend beschrieb Thomas Pütter die siebte Säule, die „Macht der Rituale“. Je mehr bewährte Ankerpunkte Mitarbeitende haben, umso leichter können sie das Neue akzeptieren. Durch Beibehaltung langjähriger Rituale könne Sicherheit vermittelt werden. Beispiele hierfür sind die weiterhin selbstgeschriebene Geburtstagskarte oder der morgendliche Schwatz in der Teeküche unter den Kollegen (ggf. nun virtuell organisiert).