„Nachfolge ist weiblich“ in Bielefeld – Erfolg mit Tradition | Nationaler Aktionstag zur Unternehmensnachfolge durch Frauen
„Man weiß nie was die Zukunft bringt.“ Vor rund zwanzig Jahren übernahm die zweifache Mutter und Druckformherstellermeisterin Inken Beckmann die traditionsreiche Druckerei Matz in Bielefeld. Sie hatte hier zuvor bereits 10 Jahre lang in dem von ihrer Mutter geführten Familienbetrieb als Betriebsleiterin gearbeitet. „Es war eine fließende Übernahme“ schildert sie den Ablauf der Übernahme. Auf dem Weg dorthin hat sie sich nicht nur von der Handwerkskammer als „neutraler Instanz“, wie sie sagt, gut beraten gefühlt. Auch die damalige Steuerberaterin ihrer Mutter, sowie die Steuerberaterin von Inken Beckmann selbst, begleiteten den Prozess optimal. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten im Übernahmeprozess funktionierte reibungslos.
Die Übernahme ließ sich von der Idee an, innerhalb eines Jahres realisieren. Im Jahr 2001 übernahm die Meisterin den Handwerksbetrieb schließlich, als ihre Mutter in den Ruhestand ging. Dabei machte sie sich damals trotzdem Sorgen, vor allem um die finanziellen Aspekte: „Mein Mann und ich hatten kurz zuvor erst ein Haus gekauft, dann stand die Firmenübernahme an und ich wurde schwanger.“ erinnert sie sich. Doch sie erhielt große Unterstützung von ihrer Familie und auch die vertrauensvolle Beziehung zu ihrer Steuerberaterin machte ihr Mut. So fühlte Inken Beckmann sich gut gerüstet, um Selbständigkeit und Familie unter einen Hut zu bringen.
Nun führt sie den Familienbetrieb bereits seit 2001 mit großem Erfolg fort. Die Druckformherstellermeisterin findet dabei viel Motivation in ihrer Arbeit selbst. „Ich bin angetrieben vom Handwerk an sich, der Faszination von Druck und Papier, der kreativen Möglichkeiten. Ich liebe es Papier zu fühlen, zu sehen und den Druck zu riechen.“ Beschreibt sie einprägsam ihren Berufsalltag, der für sie auch Leidenschaft ist.
Als eingetragene Kauffrau beschäftigt Inken Beckmann drei Angestellte. Gemeinsam sorgen sie und ihr Team für die erfolgreiche Umsetzung von Ideen und für eine gute Zusammenarbeit mit der Kundschaft. Inken Beckmann führt die traditionsreiche Druckerei sehr erfolgreich, wie die lange Etablierung am Markt zeigt. Dabei setzt die erfahrene Handwerkerin vor allem auf Vertrauen: „Eine Übernahme oder der Schritt in die Selbständigkeit erfordert Vertrauen in die eigene Leistung, aber auch in das Urteil von Menschen, die hinter einem stehen.“ erklärt sie. Dieses Vertrauen ist ihr über die Jahre geblieben.
Die erfahrene Handwerksmeisterin rät angehenden Nachfolgerinnen, sich im Vorfeld gründlich beraten zu lassen und ruhig mehrere Meinungen einzuholen.
Für Inken Beckmann war es vor rund 20 Jahren die richtige Entscheidung den Betrieb zu übernehmen. „Allerdings war die rasante digitale Entwicklung in dem Maße noch nicht vorhersehbar. Man weiß nie was die Zukunft bringt.“ Und trotzdem bleibt sie am Markt bestehen, nicht nur wegen ihrer kreativen Ideen und Lösungen für Ihre Kundinnen und Kunden, sondern ganz sicher auch wegen der Begeisterung, die sie für ihr Handwerk bis heute aufbringt. Eine langandauernde Erfolgsgeschichte weiblicher Nachfolge in Bielefeld.
Das Interview führte Anna-Lena Lütke-Börding vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL anlässlich des Nationalen Aktionstags zur Unternehmensnachfolge durch Frauen am 21. Juni 2020.
Info: Die heimischen Wirtschaftsförderungen, sowie die Startercenter der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer in Ostwestfalen sind wichtige Ratgeber in Prozessen der Gründung und Übernahme. Sie stehen allen Bürgerinnen und Bürgern kostenlos zur Verfügung.
„Seit der Übernahme ist das Geschäft „meins“. Zum 01. Januar 2020 übernahm die gelernte Buchhändlerin Silke Speckmann im beschaulichen Halle Westf. die alteingesessene Buchhandlung „Bunselmeyer“ und führt sie seitdem als „Bücher und Geschenke Speckmann“ fort. Fünf Jahre hatte die Mutter von Zwillingen hier bereits gearbeitet und das Unternehmen, die Kolleginnen und die Kundschaft kennen und schätzen gelernt. Dem Einzelhandel ist die erfolgreiche Nachfolgerin seit ihrer Kindheit verbunden, denn bereits als Schülerin arbeitete sie mit Begeisterung im elterlichen Ladengeschäft mit. „Ich mag vor allem den Kontakt zu den Kundinnen und Kunden und die vielfältigen Beratungsgespräche – das ist mir während des Lock-Downs besonders aufgefallen – ein reiner Bürojob wäre nichts für mich. “
Die Leidenschaft für den Beruf erkannte auch der damalige Inhaber der Buchhandlung und erkundigte sich bei der Angestellten, ob sie sich eine Übernahme des Geschäfts nach seinem Renteneintritt vorstellen könne. So begann die erste Auseinandersetzung mit dem Thema Nachfolge für Silke Speckmann, welche sich im April 2019 konkretisierte und sich in Form von Verhandlungen und Gesprächen bis in den Herbst 2019 hineinzog. Für einen Schritt wie diesen, eine optimale Zeitspanne. Die Gründerinnenagentur des Bundes empfiehlt, bereits bis zu einem Jahr vor der Übergabe in die Planungen einzusteigen.
Um sich optimal auf die Übernahme vorzubereiten besuchte Silke Speckmann zudem Seminare. „Um einen Überblick über alle zu bedenkenden Schritte zu erhalten und um mich mit anderen Buchhändlern auszutauschen, die ebenfalls ein Geschäft übernehmen wollten.“ erklärt sie. Auch ihr Mann konnte ihr auf Grund seines beruflichen Hintergrundes bei vielen Fragen helfen. Gemeinsam nahmen die beiden eine Beratung für Existenzgründer und Existenzgründerinnen bei der Pro-Wirtschaft GT wahr und suchten früh den Kontakt zu einem Steuerberater. „Durch all diese Unterstützungsmöglichkeiten habe ich mich gut vorbereitet gefühlt.“ resümiert die heutige Inhaberin. Zudem stand der frühere Geschäftsführer weiterhin mit wichtigen Informationen bzgl. des Geschäfts für die reibungsglose Übernahme zur Verfügung. So fühlte sich die Buchhändlerin, die den Trubel in der von Laufkundschaft geprägten Buchhandlung in der Sparkassenpassage sehr genießt, besonders gut informiert. „Die Übernahme hat sehr gut geklappt, obwohl die Vorbereitungen neben dem Weihnachtsgeschäft im Dezember schon recht anstrengend waren.“ erzählt sie. Doch ihr Planungsgeschick und Organisationstalent kamen ihr während dieser Zeit zugute und tragen noch heute dazu bei, dass sie Selbständigkeit und Familie sicher unter einen Hut bekommt. Und der Erfolg gibt ihr Recht.
Trotz des jungen Bestehens hat Silke Speckmann es bereits durch die Etablierung kreativer Angebote durch die erste Corona-bedingte Krise geschafft. Auch der Rollenwechsel von der Kollegin zur Chefin verlief positiv. Sie konnte alle Angestellten übernehmen und freut sich, sich immer auf ihr Team verlassen zu können. „Natürlich trage ich jetzt mehr Verantwortung und muss Entscheidungen treffen, aber genau das macht mir Spass und ich habe die Entscheidung das Geschäft zu übernehmen- trotz Corona- bis heute nicht bereut.“ fasst sie ihren Weg in die Selbständigkeit zusammen. Die Buchhändlerin hat durch ihre Übernahme nicht nur dazu beigetragen ein beliebtes Geschäft, sondern auch vier Arbeitsplätze im Kreis Gütersloh zu erhalten. Weibliche Nachfolge ist erfolgreich.
Das Interview führte Anna-Lena Lütke-Börding vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL anlässlich des Nationalen Aktionstags zur Unternehmensnachfolge durch Frauen am 21. Juni 2020.
Info: Die heimischen Wirtschaftsförderungen, sowie die Startercenter der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer in Ostwestfalen sind wichtige Ratgeber in Prozessen der Gründung und Übernahme. Sie stehen allen Bürgerinnen und Bürgern kostenlos zur Verfügung.
Zu unserer Online-Veranstaltung „Social Media Marketing“ am 19. Juni fanden sich insgesamt 24 interessierte Gründerinnen und Jungunternehmerinnen aus OWL ein. Als Kooperationspartnerin der Veranstaltung begrüßte Frau Rehmann-Decker, Leiterin der Servicestelle Wirtschaft im Kreis Paderborn, die Teilnehmerinnen und machte sie auf das vielfältige Unterstützungsangebot für Gründerinnen im Kreis Paderborn aufmerksam. Moderiert wurde das Seminar von Anna-Lena Lütke-Börding vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL.
Unsere Referentin Michaela Heinze erklärte den Teilnehmerinnen zu Beginn der Veranstaltung was alles unter den Begriff „Social Media“ fällt. Denn hierzu zählen nicht nur die bekannten Plattformen wie Facebook oder Instagram. Sondern auch alle anderen digitalen Möglichkeiten, die Interaktionen z.B. durch Kommentarfunktionen zulassen, wie z.B. Google Maps oder Amazon.
Für Gründerinnen und Jungunternehmerinnen bieten jedoch die bekannten Plattformen wie Facebook, Xing, Instagram oder Youtube die beste Möglichkeit ins Social Media Marketing einzusteigen. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass jede Plattform seinen eigenen Regeln folgt. Zudem ist die Wahl der Plattform auch abhängig davon, wieviel Zeit für das Social Media Marketing pro Woche zur Verfügung steht und was und wer dadurch erreicht werden soll.
Um ein effektives Marketing über eine Social Media Plattform realisieren zu können, müssen Unternehmerinnen sich also mit den Gepflogenheiten und Nutzungsmöglichkeiten der verschiedenen Plattformen vertraut machen. Erst dann kann entschieden werden, welche Plattform, den eignen, unternehmerischen Bedürfnissen am besten entspricht. Um dies herauszufinden können sich Gründerinnen laut Referentin im Vorfeld folgende Fragen stellen: Welches Ziel verfolge ich? Wer ist meine Zielgruppe? Und welche Features brauche ich, um mein Produkt oder meine Dienstleistung bestmöglich darzustellen?
Um das Ziel des eigenen Social Media Marketings zu definieren, können laut Michaela Heinze, auch folgende Fragen helfen: Möchte ich über Social Media Kundenakquise betreiben? Möchte ich Werbung schalten oder bin ich vielmehr an Marktforschung interessiert? Ist meine Zielgruppe auch auf der Plattform unterwegs, die ich nutzen möchte? Hierzu muss z.B. die Altersgruppe der Zielgruppe bestimmt werden und mit den Nutzungsstatistiken der gewünschten Plattform abgeglichen werden.
Sobald die Analyse der eigenen Marketing-Ziele getan ist, sollten Gründerinnen eine Plattform zum Einstieg wählen. Im Anschluss ist ein Redaktionsplan empfehlenswert, in dem auch geregelt ist, in welcher Häufigkeit etwas geteilt oder gepostet wird. Hierbei ist laut Referentin vor allem darauf zu achten eine zuverlässige Frequenz von Postings zu bewahren.
Es ist also gründliche Vorarbeit unerlässlich, um eine passende Social-Media-Strategie auszuarbeiten. Das Online-Seminar bot einen guten Überblick und Hilfsmittel für einen gelungen Einstieg.
Kleine und mittelständische Unternehmen, welche knapp 99 % der deutschen Unternehmenslandschaft ausmachen, haben immer mehr Schwierigkeiten ihre Nachfolge sicherzustellen. Eine gesicherte Nachfolge ist für den Wirtschaftsstandort Deutschland jedoch existenziell. Denn die KMU erwirtschaften 48 % der Umsätze und stellen 58% der Arbeitsplätze in Deutschland (Vgl. bga Nr. 38| 2015). Nach Berechnungen des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn werden bis zum Jahr 2022 rund 150.000 Unternehmen vor der Übergabe stehen. Dies betrifft ca. 2,4 Mio. Arbeitsplätze deutschlandweit. Laut der Plattform www.nexxt-change.org suchen allein in OWL aktuell mindestens 130 Unternehmen eine geeignete Nachfolge. 48 % der Unternehmen haben dabei laut DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2019, Schwierigkeiten ihre Nachfolge zu sichern. Im Ergebnis drohen wertvolle Umsätze und Arbeitsplätze in OWL verloren zu gehen. Laut der bundesweiten Gründerinnenagentur spielen Frauen bei der Übergabe mit einem Anteil mit ca. 20 Prozent allerdings noch eine untergeordnete Rolle. Dabei suchen ein Drittel der Frauen mit Führungserfahrung nach einem Weg in die Selbständigkeit.
Die übergabebereiten Unternehmen werden immer stärker das weibliche Unternehmerinnenpotential ansprechen müssen, um ihre etablierten Wirtschaftsstrukturen auch künftig aufrechterhalten zu können. Und besonders für Managerinnen 50plus mit viel Berufserfahrung und Fachkompetenzen kann eine Nachfolge eine lohnenswerte Alternative zu einer Neugründung sein.
Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL stellt im Rahmen des Gründungsprojektes rund um den Aktionstag und darüber hinaus, erfolgreiche Unternehmensnachfolgerinnen aus OWL vor. Der seit 2008 jährlich stattfindende nationale Aktionstag unter Schirmherrschaft des Ministeriums für Wirtschaft und Energie, soll gründungsinteressierte Frauen und Unternehmen davon überzeugen sich der Unternehmensnachfolge durch Frauen zu öffnen.
Vor dem Hintergrund ihrer mehrjährigen Erfahrung als „remote“ Angestellte und „remote“ Führungskraft sowie aus ihrer Beratungspraxis leitete Teresa Bauer, Gründerin der Beratungsagentur „Get Remote“, den Workshop mit 53 Personalverantwortlichen aus Unternehmen und Institutionen aus Bielefeld und der Region OWL.
Zur Einführung einer dezentralen Arbeitskultur empfiehlt sie drei Phasen: Beginnend mit einer Strategie-Phase wird gemeinsam im Team ein Plan entwickelt, die die Vision formuliert und ein in sieben Bereiche geteiltes „Remote Canvas“ erarbeitet. Berücksichtigt wird hierbei, welche Zielgruppen von der neuen Arbeitskultur betroffen sein werden, z.B. Beschäftigte, Führungskräfte, Bewerberinnen und Bewerber sowie die Geschäftsführung. Wichtig ist, dass schon an dieser Stelle überprüft wird, welche Ressourcen vorhanden sind und ggf. ergänzt werden müssen im Hinblick auf Netzwerke und Tools. Schon in dieser Phase wird prognostiziert, wo eventuell Stolpersteine die Umstellung auf Remote Work behindern könnten und wie diese minimiert werden können.
Von zentraler Bedeutung für das „Remote Canvas“ ist der gemeinsam zu entwickelnde Teamkodex, welcher sowohl die formellen als auch die informellen Verhaltensweisen im Team bestimmt, etwa im Hinblick auf organisatorische Struktur, technische Zusammenarbeit, Kommunikation und Kultur im Remote-Team.
Die Ergebnisse aus der Strategie-Phase werden in die Leadership-Phase übernommen, in der die Führungskräfte das Konzept diskutieren und dann in die Anwendungs-Phase überführen. In regelmäßigen Abständen – zunächst engmaschiger in kürzeren, dann immer längeren Abständen – wird überprüft, wie die Umstellung auf Remote Work funktioniert. Dieser ständige Monitoringprozess sichert das dauerhafte Gelingen.
Teresa Bauer betont, wie wichtig es ist, die Beschäftigten bei der Einführung dieses Arbeitsorganisationsmodells von Anfang an mit einzubeziehen und etwaige Ängste und Unsicherheiten ernst zu nehmen. Denn die Umstellung kann für das „Gewohnheitstier“ Mensch auch Stress bedeuten, erst recht, wenn der Wechsel ins Homeoffice plötzlich und unvorbereitet – womöglich sogar unfreiwillig – erfolgen muss. Ihre Bedürfnisse sollten in den Mittelpunkt gerückt werden. So werden Zweifler mitgenommen und Befürworter verstehen, was hinter den Zweifeln der Kollegen und Kolleginnen steckt. Möglichst individuelle Vereinbarungen bzgl. Arbeitspaketen, Intensität der Kommunikation und inhaltlichen Abstimmung etc. können helfen, alle Beschäftigten individuell arbeitsfähig zu machen und ihre Produktivität zu sichern.
Auch gemeinsam festgelegte Leitlinien dazu, wie die Kommunikation strukturiert wird, unterstützen das erfolgreiche Arbeiten in dezentralen Teams, z.B. wie schnell Rückmeldungen zu erwarten sind (innerhalb einer Stunde, eines Tages …), in welchen Situationen wird eher zum Telefon gegriffen, wann wird auf die nächste Teamsitzung gewartet etc.
Teresa Bauer empfiehlt übrigens dringend, die Nutzung von Emails im Team möglichst weit einzuschränken, da ein ständig volles Emailfach lähmend wirken kann. Verschiedene digitale Tools helfen, sinnvolle Kommunikation aufrechtzuerhalten. Nur für die Außenkommunikation mit Kundinnen und Kunden empfiehlt sie weiterhin die übliche Nutzung von Emailkorrespondenz.
Als Video-Meeting-Tools kommen etwa Zoom, Webex oder Skype in Frage. Beim Management von Projekten unterstützen Online-Tools wie Trello, Asana oder Hive. Außerdem ist es sinnvoll über verschiedene Möglichkeiten von Cloud-Speichern nachzudenken, damit alle Remote-Beschäftigten immer Zugriff auf die aktuellsten Projektdateien haben und nicht schon allein deshalb ständigen Emailkontakt führen müssen.
Und was ist mit den informellen „Tür- und Angel-Gesprächen“ am Kaffeeautomat oder in der Teeküche, wenn Teams dezentral arbeiten? Auch in dieser Hinsicht können verschiedene digitale Tools eine neue Normalität und Informalität schaffen: Für den Büro-Chat können beispielsweise Tools wie Slack, Teams oder Circuit verwendet werden.
Zunächst klingt es etwas überwältigend, als Führungskraft all diese Faktoren ständig im Blick zu behalten und zu orchestrieren. Gerade am Anfang lohnt es sich jedoch, Zeit und Mühe in die Organisation des dezentralen Arbeitens zu investieren. Und oft stellt sich schneller als erwartet eine Routine ein. Eine gute Kommunikation im Team sowie der Monitoring-Prozess wirken sich positiv auf das Gelingen von Remote Work aus.
Vorteile von Remote Work können darin bestehen, dass die Life-Work-Balance erheblich günstiger und individueller gestaltet werden kann. So haben Beschäftigte mit Kindern oder Beschäftigte, die Angehörige pflegen, die Möglichkeit, Freiräume für familiäre Verpflichtungen zu schaffen und trotzdem eine anspruchsvolle Tätigkeit als Fach- oder Führungskraft weiterzuführen. Genauso kann es für jüngere Beschäftigte Freiräume schaffen, beispielsweise an ganz unterschiedlichen Orten der Welt zu arbeiten und zu leben. Die Bereitstellung dieser Form der Arbeitsorganisation trägt also zur Arbeitgeberattraktivität für Beschäftigte aller Altersgruppen und Geschlechter bei. Je öfter dieses Modell von weiblichen und männlichen Beschäftigten eingefordert und erfolgreich umgesetzt wird, desto mehr gehört es zur Unternehmenskultur. Diese zunehmende Selbstverständlichkeit befreit das Modell Remote Work auch von dem Vorurteil, dass dies nur für Frauen relevant ist, auch wenn sie besonders intensiv von diesem Arbeitsorganisationsmodell profitieren.
Foto: Teresa Bauer | Get Remote
Bildrechte: Get Remote
Unserer Einladung zum Online-Seminar „In 5 Tagen zu einer hybriden Arbeitskultur“ folgten Anfang Juni 29 Personalverantwortliche und Führungskräfte aus Unternehmen sowie Interessierte aus Institutionen aller Regionen OstWestfalen-Lippes.
Sowohl die Arbeitsorganisation als auch die Abläufe haben sich in vielen Unternehmen in den letzten Wochen stark verändert. Diese neue Form der Zusammenarbeit und Gestaltung braucht neue Spielregeln. Die Bedeutung des Selbst- und Aufgabenmanagements, aber auch der Arbeits-, Führungs- und Kommunikationskultur im Team nehmen zu. Die abgestimmte Orchestrierung ist mitentscheidend für eine gelungene Umsetzung.
Gemeinsam mit der Interkommunalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft und der Gleichstellungsstelle des Kreises Herford reagierten wir damit auf die aktuelle Situation und den erhöhten Bedarf an Informationen und Wissen in diesem Zusammenhang.
Im Online-Seminar vermittelte Referent Andreas Dolle (Geschäftsführer ADM Institut, Paderborn), wie es vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen gelingen kann, gemischte Teams innerhalb von 5 Tagen erfolgreich zu einer hybriden Arbeitskultur zu führen.
Grundlegend sind die Anforderungen des Tagesgeschäfts und der Anspruch, diese in eine hybride Arbeitswelt zu übertragen. Dabei geht es zunächst um den Wissenstransfer. Es gilt zu dokumentieren, was getan werden muss, was jede und jeder wissen muss und die Identifizierung dessen, was von überall funktionieren sollte. Im Anschluss daran erfolgt die Auswahl der Tools, die für hybrides Arbeiten zur Verfügung stehen oder erworben werden müssen. Ein Teil der IT-Infrastruktur ist in der Regel schon vorhanden, aber gerade in diesem Bereich entwickeln sich die Anwendungsmöglichkeiten immer weiter. Um beurteilen zu können, welches Tool im individuellen Fall das richtige ist, empfiehlt Andreas Dolle die Erstellung einer „Möglichkeits- und Nötigkeitscheckliste“. In dieser Checkliste wird dokumentiert, was die einzelnen Tools können, aber auch, welche Anforderungen möglicherweise noch unzureichend sind. Diese Checkliste erlaubt dann eine Priorisierung und erleichtert die Auswahl.
Die Spielregeln für die neue Form der Zusammenarbeit müssen festgelegt werden. Hybrides Arbeiten ist dann erfolgreich, wenn jede Aufgabe, jedes Thema transparent geplant ist. Andreas Dolle machte dieses an einem Praxisbeispiel aus dem eigenen Unternehmen deutlich: Ein Buchprojekt wurde von 8 Mitarbeitenden über drei Zeitzonen innerhalb von 10 Arbeitstagen erfolgreich dank hybridem Arbeits- und Wissensmanagement umgesetzt.
Im Verlauf des Online-Seminars beantwortete Andreas Dolle die Fragen der Teilnehmenden aus dem Chat. Es ging unter anderem um Themen wie Datenschutz, Zeitaufwand für Dokumentation, Auswahl und Eingewöhnung in neue Formate.
Die Wirkungen einer hybriden Arbeitskultur sind vielfältig und nachhaltig. „Alles, was wir im Tagesgeschäft neu lernen, können wir sofort erfassen, dokumentieren, informieren, umsetzen und kontrollieren“ resümiert Andreas Dolle. Der schnelle Aufbau von Wissen und Routinen für Abläufe macht auch neue Mitarbeitende schnell produktiv. Darüber hinaus herrscht eine hohe Zufriedenheit unter den Mitarbeitenden, die Freude an ihrem Job haben und persönliches Wachstum erleben.
Das Online-Seminar wurde moderiert von der für den Kreis Herford zuständigen Kollegin Meike Stühmeyer-Freese.
Bildrechte: ADM-Institut Paderborn
Die Mitarbeiterschaft ist im Home Office und das neue Ausbildungsjahr steht vor der Tür. Teile der Arbeitnehmerschaft erarbeiten sich - im Home Office wie im Unternehmen - die digitale Arbeitssystematik und Kommunikation.
24 Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen mit Ausbildungsplätzen in MINT-, Handels-, Gastronomie-, Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsberufen interessierten die Fragen: „Was spricht dafür, gerade jetzt Auszubildende – und besonders junge Frauen - zu suchen? Wie kann mein Unternehmen attraktiv als Ausbildungsbetrieb sein? Über welchen Kanal lassen sich Ausbildungsinteressierte der Generation Z ansprechen?“
Michael Kubina (MV-Coaching aus Ilsede), spezialisiert auf Diversity Management, vermittelte grundlegende Fakten zur Generation Z, die unterschiedlichen Schwerpunktfähigkeiten und Interessen der weiblichen und männlichen Jugendlichen sowie Anregungen zur betrieblichen Umsetzung.
Mit den digitalen Medien aufgewachsen, erobern sich junge Menschen der Generation Z ohne Scheu immer neue Techniken. Junge Menschen organisieren und kommunizieren digital. Sie besitzen Projekterfahrung und kennen Teamarbeit aus Freizeit und Schule. Michael Kubina verwies auf Studien die zeigen, dass gerade junge Frauen digitale Medien zur Kommunikation, zur Organisation Ihrer Sozialkontakte sowie zum Austausch von Informationen und Wissen nutzen.
Diese Fähigkeiten der Generation Z ermöglichen es Ausbildungsbetrieben bzw. Arbeitgebern, ihre zukünftigen Fachkräfte in die Entwicklung von neuen Ideen zu Ausbildungs- oder Prozessveränderungen einzubinden. Projekte „von Azubis für Azubis“ zu E-Learning in der Ausbildung oder digitalem Berichtsheft könnten ebenso attraktiv sein wie Themen aus dem Personalrecruiting (z.B. Bewerbungskontakte über Sozial Media erhöhen) oder der Prozessoptimierung (z.B. Dokumentation in der Pflege digitalisieren).
Teilnehmende des Webinars berichteten von ihren ersten und sehr guten Erfahrungen mit der Durchführung von Auszubildenden- oder Praktikantenprojekten. Im Ergebnis waren nicht nur Verbesserungen von Abläufen sondern auch ein Motivationsschub für die Ausbildung. Eine Teilnehmerin berichtete zudem von dem Wunsch einer jungen Frau, sich weitergehend an der Unternehmensentwicklung in einer Masterarbeit beteiligen zu können.
Michael Kubina empfahl, spezielle Projekte für Auszubildende anzubieten, nicht nur um die Ausbildungs- und Unternehmensentwicklung voran zu treiben, sondern diese auch in das offizielle Azubi-Marketing Strategie einzubinden.
Der Appell geht an alle Unternehmen, die Fach- und Führungskräfte ausbilden und langfristig binden wollen: „Setzen Sie Ihre Auszubildenden und besonders junge Frauen für die Entwicklung von (digitaler) Kompetenz in ihrem Unternehmen ein.“
Dieses Webinar wurde in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle und der Wirtschaftsförderung Kreis Paderborn veranstaltet. Die Moderation lag bei Dr. Angela Siebert, Ansprechpartnerin des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL im Kreis Paderborn. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch Christina Rouvray (Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL | Stadt Bielefeld).
Am 09. Juni 2020 folgten 31 Personalverantwortliche aus kleinen und mittelständischen Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh der Einladung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL zu dem Webinar "Auswahlgespräche aus dem Homeoffice – Auszubildende online auswählen".
Zentrale Fragen des Webinars waren: Wie gewinnen Unternehmen trotz der räumlichen Distanz einen guten Eindruck von den potenziellen Auszubildenden? Wie präsentieren sich Unternehmen in einem virtuellen Bewerbungsgespräch als attraktive Ausbildungsbetriebe? Um diese Fragen zu beantworten, gingen die Referentinnen Simone Bull und Martina Schwenk von der Arbeitgeberschmiede - Agentur für Personal und Marketing auf folgende Kategorien ein: Online-Interviews vorbereiten, Online-Tests, Online-Interviews durchführen sowie zielgerichtet Mädchen und junge Frauen für technische Ausbildungsberufe begeistern.
Bei der Vorbereitung eines Online-Bewerbungsgespräches gilt folgendes zu beachten: die Arbeitgebermarke dient, wie auch in Präsenzgesprächen, als Grundlage. Hierbei ist es wichtig, die Werte, die Benefits, die Kultur und auch die Tonalität zu vermitteln. Vorab Tipps für die Kandidaten zu entwickeln und diese mitzuteilen, dient der Vorbereitung der Bewerbenden und verbessert die Qualität des Gesprächs. Es können Tipps zur Technik oder auch zum Dresscode sein. Als Vorbereitung auf das Gespräch und die Stellenbesetzung sollten Auswahlkriterien erarbeitet werden, welche auf die Stelle passen und realistisch sind. Eine Unternehmensvorstellung sollte gut geplant und passgenau erarbeitet werden. Vorab ist die DSGVO-Konformität sowie die Vorbereitung des Raumes und der Kollegeninnen sicherzustellen, die ebenfalls an dem Gespräch teilnehmen.
Im nächsten Schritt ging es um Einstellungstests im Rahmen der Auswahlverfahren. Diese Tests werden zumeist vor dem Bewerbungsgespräch durchgeführt.
Die Referentinnen starteten dazu zwei Umfragen. Gut die Hälfte der Teilnehmenden verwenden sowohl papierbasierte als auch Online-Tests. In diesen Tests werden zumeist folgende Kategorien abgefragt: Logisches Denken, Kommunikation, Wissen zum Thema Digitalisierung sowie das Wissen über das Unternehmen. Im weiteren Verlauf wurden die Vor- und Nachteile der Tests besprochen. Zu beachten ist, dass bei der Beantwortung von Online-Tests geschummelt werden kann. Eine gute Lösung kann sein, dass einige Fragen im Bewerbungsgespräch wiederholt werden.
Bei der Durchführung der Interviews ist es wichtig, dass das Gespräch so „normal“ wie möglich gestaltet wird. Dazu gehören Smalltalk und Aufwärmphasen. Damit man sich als Unternehmen angemessen präsentieren kann, ist ein virtueller Rundgang von Vorteil. In den Gesprächen sind alle Kriterien zu prüfen, die vorab festgelegt wurden. Der Ausbildungsberuf und die Tätigkeiten sollten facettenreich vorgestellt werden. Zudem ist immer Zeit für Fragen einzukalkulieren. Zum Schluss sollte das weitere Vorgehen erklärt werden: wer ist die Kontaktperson, wann gibt es Bescheid, wie gestaltet sich die nächste Runde?
Im letzten Schritt gingen Simone Bull und Martina Schwenk darauf ein, was für eine zielgruppengerechte Ansprache bei weiblichen Auszubildenden wichtig ist. Die Ansprache von potenziellen Bewerberinnen zeichnet sich zum einen dadurch aus, dass die Sprache angemessen ist. Zum anderen benötigen Mädchen und junge Frauen, besonders in den MINT-Bereichen, einen Kontext und Sinn hinter den Aufgaben. Sie fühlen sich von interdisziplinären Berufen angesprochen. Auch Vorbilder haben eine große Wirkung auf die Entscheidungsfreudigkeit für ein Berufsfeld. Diese sollten in Stellenanzeigen und in den Bewerbungsverfahren dargestellt werden.
Abschließend stand angesichts sehr vieler positiver Rückmeldungen der Teilnehmenden fest: es war ein spannender, informativer Vortrag rund um das Thema „Auswahlgespräche aus dem Homeoffice“, bei dem viele Anregungen gewonnen wurden.
Anfang Juni hatten Personalverantwortliche aus Ostwestfalen-Lippe gleich zweimal in einem Webinar des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL die Möglichkeit, sich über das Thema „Personalmanagement: Agile Führung als zukunftsweisende Strategie“ zu informieren und auszutauschen.
Was bedeutet agile Führung konkret? Welche Kernkriterien agiler Führung lassen sich identifizieren? Diese Fragen wurden den pro Webinar jeweils etwa 60 Teilnehmenden von Heidrun Strikker von der SHS Consult GmbH beantwortet, wobei die Referentin immer wieder auch auf die besonderen aktuellen Herausforderungen einging.
Ausgangspunkt des Vortrages waren Veränderungen auf allen Ebenen der Arbeitswelt, die neue Anforderungen an Führung stellen. Umsetzbar wird die Idee eines neues, agilen Denkens und Handelns durch das Hinterfragen bisher feststehender Meinungen und Einstellungen – sowohl in Bezug auf Kompetenzen und Strategien als auch auf Einstellungen und Überzeugungen. Hierfür identifizierte die Referentin fünf Kernkriterien: Der Kunde als Ausgangspunkt, die innere Haltung, Kollaboration und Selbstorganisation, iteratives Vorgehen und Führung als Sparring. Um erfolgreich agil handeln und führen zu können, müssen die Zuständigkeiten verteilt und eingehalten werden. Das bedeutet auch ein hohes Maß an Selbstorganisation und Eigenverantwortung. Die innere Haltung sollte sich anpassen, damit die Kreativität voll ausgeschöpft werden kann. Bei der Umsetzung der Prozesse sind kurze Planungszyklen essentiell, ebenso wie eine gute Fehlerkultur mit der Bereitschaft zum Umkehren und Neumachen. Es gilt, im Ergebnis lieber 80 % einfach zu machen anstatt 150 % sicher zu planen. Mit der Einbeziehung von Kundenfeedbacks können in kurzen Planungsabschnitten die einzelnen Bearbeitungsschritte schnell angepasst werden. Die Führungskraft agiert in diesen Prozessen als Sparringpartner. Sie bildet den Rahmen aus Sicherheit, gibt Feedback und ist für den operativen Bereich zuständig.
Als ein Beispiel für die Umsetzung der Agilität in Prozessen zeigte Heidrun Strikker den Scrum Prozess, der den Teammitgliedern neue Rollen und Funktionen zuweist. Ein entscheidendes Element sind die „Daily Scrums“. Dabei tauschen sich alle Teammitglieder in einem täglichen, maximal 15 Minuten dauernden Meeting über den aktuellen Stand, Fragen und Erfolge aus.
Die Referentin machte deutlich, dass ein neues Verhalten im Arbeitsprozess, neue digitale Kompetenzen, neue dialogorientierte Strategien sowie das Hinterfragen vorhandener Einstellungen zentrale Elemente auf dem Weg zur agilen Führung darstellen.
Als ein Praxistool zur Selbstreflexion stellte Heidrun Strikker die „Wunderleiter“ vor. Auf verschiedener Frage-Stufe ausgehend vom konkreten Verhalten, über Strategien sowie Überzeugungen bis hin zur ethischen Orientierung ist mit dem Instrument anhand von Leitfragen eine nachhaltige Selbstreflexion über die eigene agile Mentalität möglich.
Im Rahmen der agilen Führung ist es sowohl für Führungskräfte als auch für Mitarbeitende wichtig, neue Verhaltensformen und Kompetenzen zu erlernen. Als ein Beispiel hierfür präsentierte die Referentin die agile Moderation, die sich idealtypisch in vier Phasen aufteilen lässt. Als Führungskraft sorgt man für die richtige Arbeitsatmosphäre. Man gibt außerdem Orientierung wie einen sicheren Rahmen vor und strukturiert die Ideen. Nicht zu vernachlässigen ist als letzter Schritt eine übersichtliche und transparente Bündelung der Ergebnisse.
Der Vortrag endete mit einer produktiven Diskussion einzelner Aspekte der agilen Führung. Abschließend stand angesichts sehr vieler positiver Rückmeldungen der Teilnehmenden fest: es war ein spannender, informativer Vortrag rund um das Thema „Agile Führung“, bei dem viele Anregungen gewonnen wurden.
Am Mittwoch den 10. Juni fanden sich insgesamt zehn Gründerinnen und Jungunternehmerinnen zu unserem Webinar „Strategische Positionierung am Markt“ in Kooperation mit dem Amt für Wirtschaftsförderung des Kreises Lippe zusammen. Unsere Referentin, Kirstin von Blomberg führte unter Moderation von Anna-Lena Lütke-Börding vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL, die Teilnehmerinnen mit einem informativen Vortrag durch das Webinar.
Um von der Idee bis zur erfolgreichen Positionierung am Markt zu gelangen, müssen einige Dinge geklärt werden. Die Voraussetzungen für erfolgreiches, unternehmerisches Handeln bestimmen sich dabei vor allem durch folgende Faktoren: Idee, Motivation, Stärken/Ressourcen und Marktpositionierung. Während für die Beschreibung der Idee, Motivation und der Ressourcen eher individuelle Überlegungen angestellt werden müssen, ist die Marktpositionierung mit einer starken Auseinandersetzung mit der Zielgruppe, mit dem Produktnutzen und dem Markt in dem sich die Unternehmung bewegt, verknüpft. Kirstin von Blomberg veranschaulichte dies an verschiedenen Beispielen und Grafiken.
Um die Zielkundschaft und deren Bedürfnisse zu analysieren, empfiehlt es sich, laut Referentin, z.B. eine „Persona“ anzulegen. Hierzu notieren sich Gründerinnen Antworten zu folgenden Fragen hinsichtlich Kundinnen und Kunden: Was mag er/sie? Was beschäftigt ihn/sie? Was mag er/sie nicht? Hiernach kommt die Analyse der Produkt-Leistung: Was bringt mein Produkt der Kundschaft für Vorteile oder welchen Nutzen bringt es Ihnen? Zuletzt ist eine ausführliche Beschäftigung mit dem Markt notwendig. Dabei liegt der Fokus vor allem auf der Beobachtung von Wettbewerbern und Trends. Denn eine erfolgreiche Positionierung am Markt findet, laut Kirstin von Blomberg, immer nur dann statt, wenn das Alleinstellungsmerkmal klar auf die Zielkundschaft abgestellt ist und von Wettbewerbern nicht angeboten wird.
Wer es also schafft seine Zielgruppe mit Wertvorteil zu bedienen, der schafft es auch sich erfolgreich auf dem Markt zu positionieren. Das Webinar hat hierzu viele wertvolle Informationen und Impulse gegeben.